Ingolstadt
Stabwechsel mit Salut

Beim Gebirgspionierbataillon 8 folgt Maik Keller als Kommandeur auf Oliver Kobza

08.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:59 Uhr

Übergabe der Truppenfahne an den neuen Kommandeur: Brigadegeneral Michael Matz (Mitte) mit dem neuen Chef des Gebirgspionierbataillons 8, Oberstleutnant Maik Keller (links) und dessen Vorgänger, Oberstleutnant Oliver Kobza (rechts) - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Große Appelle mit Marschmusik sind seltener geworden in der Pionierkaserne – doch gestern war es mal wieder so weit: Zum Kommandeurswechsel beim Gebirgspionierbataillon 8 waren auch Gäste aus Politik und Verwaltung eingeladen worden.

Ziemlich genau zwei Jahre war Oberstleutnant Oliver Kobza Chef der Ingolstädter Gebirgspioniere, bekanntlich einziger Truppenverband der Bundeswehr in der Stadt, denn die Pionierschule ist ja eine reine Ausbildungseinrichtung ohne direkte Einbindung in die aktiven Streitkräfte. Gestern nun wurde der 40-jährige Offizier mit großem militärischen Zeremoniell von dieser Aufgabe entbunden und das Kommando über das Bataillon an Oberstleutnant Maik Keller gegeben. Der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall, Brigadegeneral Michael Matz, nahm den Wechsel im Rahmen eines Appells auf dem Exerzierplatz der Kaserne vor. Eine Abordnung des Pförringer Krieger- und Soldatenvereins ließ es dazu drei Mal aus einer kleinen Salutkanone krachen.

Es sind selten mehr als zwei, maximal drei Jahre, die ein Bataillonskommandeur in dieser Funktion verbringt – dann stehen im Rahmen einer Offizierskarriere im Truppenführungsdienst meistens neue Aufgaben an. Auch für Oliver Kobza, der aus Neustadt in Schleswig-Holstein stammt und schon diverse Verwendungen in (überwiegend) Pioniereinheiten hatte, beginnt jetzt eine neue Ära – und zwar im innersten Zirkel: Im Berliner Verteidigungsministerium wird er Referent für militärisch-politische Fragen im Bereich Südamerika. Zum Abschied gab es gestern vom General noch die Ehrennadel der Brigade.

Bei diesem Wechsel gibt sich Kobza mit seinem Nachfolger in Ingolstadt praktisch im doppelten Sinne die Klinke in die Hand, denn Maik Keller war direkt vor seiner Abkommandierung an die Donau im Ministerium Referent im Planungsstab des Ministers und hier insbesondere mit gemeinsamen Verteidigungsanstrengungen der EU-Staaten befasst. Der neue Kommandeur ist ebenfalls 40 Jahre alt und stammt aus Bonn. Wie sein Vorgänger ist er verheiratet und hat zwei Kinder. Er kennt das Bataillon übrigens noch aus einer früheren Verwendung: Von 2000 bis 2002, als die „Achter“ noch in Brannenburg stationiert waren, hat er hier bereits als Zugführer in der 2. Kompanie fungiert.

Unter Maik Kellers Führung wird sich das Bataillon in den nächsten Wochen und Monaten intensiv auf die Beteilung an zwei Auslandskontingenten der Bundeswehr vorbereiten: Rund 300 Soldaten werden im kommenden Jahr in Afghanistan und (zu einem kleineren Teil) im Kosovo eingesetzt. Auch der neue Kommandeur selber wird dann einige Monate im Stab des Nato-Regionalkommandos im Norden Afghanistans verbringen.