Ingolstadt
Neuer Betreiber

Müller-Gruppe übernimmt Geschäftsbetrieb der Fleischzerlegung Ingolstadt (FZI)

21.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

Heißt jetzt Ingolstädter Fleisch: Die frühere Fleischzerlegung Ingolstadt (FZI). Mit der Ulmer Fleisch GmbH hat ein Unternehmen der Müller-Gruppe den Betrieb übernommen - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Einer von drei Zerlegebetrieben unter dem Dach des Ingolstädter Schlachthofes, die Fleischzerlegung Ingolstadt GmbH (FZI), ist von der zur Müller-Gruppe gehörenden Ulmer Fleisch GmbH übernommen worden.

Die Müller-Gruppe hat damit zum 1. August ihren zweiten Standort in Bayern eröffnet. Wie Rolf Michelberger von der Geschäftsführung des Unternehmens auf Anfrage sagte, werden alle 20 Mitarbeiter übernommen. Das Geschäft in Ingolstadt soll weiter expandieren und wird als nicht selbstständige Betriebsstätte mit der Firmenbezeichnung Ingolstädter Fleisch geführt. Der Zerlege- und Fleischhandelsbetrieb wird seine Rinder und Schweine wie bisher bei der Ingolstädter Schlachthof GmbH schlachten lassen und setzt wie sein Vorgänger auf den regionalen Absatz.

Fast 100 Jahre lang wurde die Fleischversorgung für die Stadt Ingolstadt und deren Umgebung durch den städtischen Schlachthof sichergestellt. Die defizitäre wirtschaftliche Lage ließ Mitte der 1980er Jahre Gerüchte um eine Privatisierung oder einen Verkauf laut werden. Nachdem sich Anfang der 1990er Jahre kurzfristig zwei Großschlächter mit einem Schlachthofneubau ins Gespräch gebracht hatten, kamen die regionalen Metzger ins Spiel. Als sogenannter „Metzgerschlachthof“ wird der Betrieb nun seit 1994 von der Ingolstädter Schlachthof GmbH geführt. 1996 wurde der Neubau auf dem jetzigen Betriebsgelände in der Scheelestraße eröffnet.

„Für uns ist wichtig, dass wir die regionale Seite bewahren“, sagt Richard Huber, einer der beiden Geschäftsführer der Schlachthof Ingolstadt GmbH und Obermeister der Metzgerinnung Ingolstadt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der neue Betreiber des Zerlegebetriebes in Ingolstadt schlachten lassen werde, wertet er die Übernahme des FZI als positiv. Der frühere Besitzer hatte aus Altersgründen nach einem Nachfolger gesucht. Dass damit alle drei an der Scheelestraße tätigen Zerlegebetriebe erhalten bleiben, sichere die Zukunft des Schlachthofes.

Um das starke Interesse der Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel und Discount nach herkunftsgesichertem, regionalem Fleisch zu bedienen, hat die Müller-Gruppe seit Frühjahr 2014 ein eigenes Rohstoffkonzept „Süddeutsches Schweinefleisch“ aufgelegt, an dem bereits rund 1000 Mäster teilnehmen. Noch heuer soll die regionale Ausrichtung auch beim Rindfleisch ausgebaut werden, so das Unternehmen.