Ingolstadt
Missbrauch: Lehrer sitzt in U-Haft

17.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:15 Uhr

Ingolstadt (reh) Gegen einen 48-jährigen Lehrer ermittelt die Ingolstädter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs. Der Pädagoge soll am 4. Januar ein elfjähriges Mädchen im Freizeitbad Wonnemar unter Wasser unsittlich berührt haben, bestätigt der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter dem DK.

Der Mann, der gerade in Neuburg in U-Haft sitzt, kommt aus Ingolstadt und arbeitete bisher am Maristenkolleg in Mindelheim. Die katholische Schule mit angeschlossenem Internat war vor einem Jahr in die Schlagzeilen geraten, als dort Missbrauchsfälle zwischen den 1960er und 80er Jahre bekannt wurden. Damit habe der Lehrer nichts zu tun, erklärt Behördenleiter Walter. "Der war da noch gar nicht an der Schule." Auch ansonsten habe es bisher keine Verdachtsmomente gegen den 48-Jährigen gegeben.
 

Das bestätigt der Direktor des Maristenkollegs in einem öffentlichen Schreiben an die Eltern der Schüler. "Dennoch halten wir für es für unabdingbar, die Lehrkraft mit sofortiger Wirkung von ihrer dienstlichen Tätigkeit in der Schule frei zu stellen", so der Direktor.

Der Beschuldigte hat bisher alles abgestritten. Er war an jenem Tag privat in dem Freizeitbad und wird von dem Mädchen und seinem Bruder, der den Übergriff mitbekommen haben will, schwer belastet. "Die haben ihre Aussagen bei der Polizei vor dem Haftrichter wiederholt", bestätigt Walter. Die Kinder hatten ihre Eltern, mit denen sie im Bad waren, informiert. Diese stellten den Lehrer zur Rede und holten anschließend die Polizei, die den Mann festnahm.