Hepberg (EK) Weil am Donnerstagvormittag eine Gasleitung an der Baustelle der Weberkreuzung bei Hepberg stark beschädigt wurde und viel Gas ausströmte, mussten einige Dutzend Menschen aus angrenzenden Gebäuden evakuiert werden. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand – es kam aber zu „teilweise großen Verkehrsbehinderungen“, wie Peter Grießer vom Polizeipräsidium in Ingolstadt am Nachmittag mitteilte.
Die herbeigeeilten Feuerwehren sperrten zunächst den betroffenen Bereich rund um die Weberkreuzung für den Verkehr ab. Sofort stellten die rund 15 Bauarbeiter ihre Arbeit ein; sie mussten den Gefahrenbereich verlassen. Gleichzeitig evakuierten die Helfer das an der Kreuzung liegende Hotel (rund 20 Gäste und Mitarbeiter) sowie die naheliegende Tankstelle (zehn Angestellte). Ebenso mussten die Bewohner am Kapellenweg ihre Häuser verlassen. Zudem schützte die Feuerwehr die an der Weberkreuzung befindlichen Gebäude mit einer Wasserwand vor dem austretenden Gas.
Nachdem das noch in der Leitung befindliche Gas kontrolliert durch die Feuerwehr abgelassen worden war, „bestand gegen 12.30 Uhr keine Gefahr mehr, weswegen der zuvor geräumte Gefahrenbereich und der Verkehr wieder freigegeben werden konnte“, teilte die Ingolstädter Polizei mit.
Die für die Erdgasversorgung von Hepberg zuständigen Stadtwerke werfen der momentan an der Weberkreuzung tätigen Baufirma Fehler vor. „Sie hatte es – anders als gesetzlich vorgeschrieben – versäumt, vor den Grabungsarbeiten die Leitungspläne bei den Stadtwerken einzuholen“, teilte deren Sprecher Andreas Schmidt gestern Nachmittag mit.
Das Bauunternehmen war nach seinen Worten offenbar fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es sich bei der vorgefundenen Leitung um eine inaktive Erdgasleitung handelt und beschädigte diese. Schmidt weiter: „Anders als vermutet, waren die Bauarbeiter aber auf die neue Leitung getroffen, die für die Straßenbauarbeiten umverlegt worden war – was den Leitungsplänen zu entnehmen gewesen wäre.“
Die Stadtwerke beobachten nach den Aussagen des Marketingleiters, dass „vor Grabungsarbeiten immer häufiger keine Leitungspläne eingeholt werden und es deshalb zu Schäden an Strom- und Erdgasleitungen kommt“. Zuletzt sei es erst am Dienstag zu einem Schaden an einer Erdgasleitung in Hagau gekommen, den ein Bagger verursacht hatte.
Dabei schreiben laut Schmidt gesetzliche Bestimmungen vor, dass jeder, der Tiefbauarbeiten durchführt, beim Netzbetreiber die entsprechenden Leitungspläne einholt – „um die Aktualität zu gewährleisten, frühestens 14 Tage vor der jeweiligen Aufgrabung“.
Gesperrt war gestern die Staatsstraße vom Audi-Werk zur Autobahn sowie die in Nord-Süd-Richung verlaufende Staatsstraße von Lenting in Richtung nach Hepberg. Auto- und Lastwagenfahrer wurden dabei weiträumig umgeleitet. Dabei bildeten sich nach Polizeiangaben immer wieder Staus.
Im Einsatz war unter anderem ein Großaufgebot der Feuerwehren aus Hepberg, Lenting, Kösching, Gaimersheim und Pförring, der Katastrophenschutzzug des Landkreis Eichstätt und der Rettungsdienst.
Sperrung wegen Bauarbeiten
Hepberg (EK) Aufgrund von Bauarbeiten an der Weberkreuzung sperrt das Staatliche Bauamt Ingolstadt ab Montag, 29. Juli, die Staatsstraße 2229 zwischen dem Kreisel Lenting und der Baustellenkreuzung. Der Kreisverkehr und die Kreuzung sind weiterhin befahrbar, wie Baurätin Elena Merk mitteilt.
Für die Bauarbeiten zur sogenannten Höhenfreimachung der Kreuzung südlich von Hepberg wurde eine provisorische Baustellenkreuzung angelegt. Nach Fertigstellung des Brückenbauwerks – voraussichtlich im August – soll die Ampelkreuzung Richtung Westen verschoben werden. „Für den Ausbau der Staatsstraße zwischen dem Kreisverkehr Lenting bis zum Bauwerk muss der Ast bis voraussichtlich 9. August gesperrt werden“, sagte Merk. Der Kreisel in Lenting bleibe weiterhin befahrbar.
Die Baustellenkreuzung bleibt ebenso weiterhin in folgende Richtungen befahrbar: aus Richtung Audi kommend geradeaus zur A9; aus Richtung Lenting kommend gesperrt; aus Richtung Kösching/A 9 kommend geradeaus und rechts (Hepberg); aus Richtung Hepberg kommend rechts (Audi) und links (A 9).
Der Verkehr von Hepberg kommend Richtung Lenting und Autobahn wird über die bestehende Kreuzung der Behelfsumfahrungen als Linksabbieger zur Anschlussstelle der A 9 beziehungsweise weiter über die Staatsstraße 2335 nach Kösching und über die Kreisstraße EI 18 nach Lenting umgeleitet.
Autofahrer, die von Süden her nach Hepberg beziehungsweise zur Anschlussstelle der A 9 fahren, werden in Lenting über die Bahnhofstraße (EI 18) nach Kösching geleitet und über die Staatsstraße 2335 zur Autobahn beziehungsweise weiter nach Hepberg.
Karlheinz Heimisch