Ingolstadt
"Die Champions-League-Hymne hat eine Wucht"

Münsterorganist Franz Hauk über Fußball und die Matinee an Christi Himmelfahrt

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

In der Asamkirche Maria de Victoria wird bei der Matinee am kommenden Donnerstag auch die Champions-League-Hymne zu hören sein. ‹Œ ‹ŒArch - foto: Simon-Mayr-Chor

Ingolstadt (DK) Fußball ist für viele Menschen eine Ersatz-Religion. Aber passen die beliebteste Sportart der Welt und Kirche eigentlich zusammen? Können sie sogar zusammenfinden? Ja, wenn es nach Franz Hauk geht. Der Münsterorganist veranstaltet am kommenden Donnerstag, Christi Himmelfahrt, in der Asamkirche Maria de Victoria eine Matinee, an deren Höhepunkt die berühmte Champions-League-Hymne erklingen wird.

Der DONAUKURIER hat im Vorfeld der Veranstaltung mit Franz Hauk gesprochen.

 

Herr Hauk, sind Sie eigentlich Fußballfan?

Franz Hauk: Als großen Fan würde ich mich nicht bezeichnen. Aber ab und an schaue ich schon ein Spiel. Wenn ein Europapokalspiel ist, halte ich natürlich zu den deutschen Teams.

 

Gab es eine "Matinee für Fußballfans" in Ingolstadt schon einmal?

Hauk: Meines Wissens nach nicht. Aber es soll ja an Himmelfahrt auch nicht nur um Fußball gehen. Die Matinee ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen großen Stücken. Heute würde man Hits sagen. Eben mit dieser faszinierenden Hymne am Ende. Sie hat eine Wucht.

 

Die Hymne ist Millionen Fußballfans aus der Champions-League ein Begriff. Über die Hintergründe der Hymne ist gar nicht so viel bekannt.

Hauk: Ja, das stimmt. Sie stammt aus der Barockzeit. Komponiert wurde sie von Georg Friedrich Händel. Der Originaltitel lässt auch noch nicht auf großen Sport schließen: Zadok, the Priest.

Was finden Sie an der Hymne so faszinierend?

Hauk: Sie hat einen scharfen Kontrast. Dieser wird im TV oft gar nicht deutlich, weil die Einleitung weggelassen wird. Die Streichinstrumente haben aber eine große Bedeutung. Sie führen zum Thema hin. Dann setzt der Chor ein und plötzlich hat man fast das Gefühl, als hebe es einen aus dem Stuhl. Das wird auch bei der Matinee ein besonderer Moment. Deshalb wurde die Hymne für das Ende des Konzerts ausgewählt.

 

Die Hymne ist der Höhepunkt der Matinee. Was werden Sie am Donnerstag außerdem noch aufführen?

Hauk: Es wird außerdem noch drei Brandenburgische Konzerte von Johann Sebastian Bach geben. Unter anderem mit Violinen, Cembalo, Block- und Traversflöten. Konzertmeisterin ist Theona Gubba-Chkheidze.

Wie viele Musiker wirken mit?

Hauk: Mit allem drum und dran werden es wohl so um die 40 Personen sein. Ein Ingolstädter ist dabei, der Rest kommt aus München und Nürnberg beziehungsweise der Umgebung.

 

Wie muss die Matinee verlaufen, damit Sie danach zufrieden sein können?

Hauk: Völlige Zufriedenheit sollte es nicht geben. Es muss immer so sein, dass man nach Dingen sucht, wo man sich noch verbessern kann. Ist ein Künstler völlig zufrieden, ist er schon auf dem besten Weg, schlechter zu werden.

 

Es kann also gar nichts schief gehen.

Hauk: Nun, so ist es auch nicht. Kurzfristige Absagen der Musiker sind zum Beispiel Nachrichten, auf die ich gut verzichten kann. Aber wenn parallel bei einem Konzert Rundfunkaufnahmen wären, und dann, sagen wir, geht draußen der Rasenmäher an oder drinnen läuten die Kirchenglocken, dann ist das eine Katastrophe. Aber eine Aufnahme haben wir an Himmelfahrt ja nicht. Und Rasenmäher laufen an diesem Tag gewöhnlich ja auch nicht (lacht).

 

Das Gespräch führte Florian Wittmann.

 

Eintrittskarten für das Konzert am Donnerstag, 25. Mai, um 12 Uhr in der Asamkirche Maria de Victoria sind im Vorverkauf in der Geschäftsstelle des DONAUKURIER in der Mauthstraße, in der Tourist-Information am Hauptbahnhof und im Musikhaus Zäch erhältlich.