Ingolstadt
Demnächst im Kino

Die Umbauarbeiten im Union und dem Cinema/City gehen voran, im August ist Eröffnung

21.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Durch die Wand: Franz Fischer unterzieht das altehrwürdige Union Kino einer Rundumsanierung. Unter anderem wurden die Fenster wieder auf Originalgröße gebracht.

Ingolstadt (DK) Die Sanierung der Altstadtkinos liegt voll im Zeitplan. Mitte August sollen sie mit der Premiere vom Marcus H. Rosenmüllers „Wer’s glaubt wird selig“ eröffnet werden. Betreiber Franz Fischer plant allerdings weitere Überraschungen.

An der Wand gleich neben der Tür in den großen Saal des Union Kinos wirbt ein Plakat unverdrossen für „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“. Der Film kam Ende Mai 2008 in die Kinos und war einer der letzten, die in den Ingolstädter Altstadtkinos gezeigt worden sind. Dass die Geschichte um den abenteuerlustigen Archäologen in einem fünften Teil weiter geht, ist nur ein hartnäckiges Gerücht. Sicher ist dagegen, dass die Geschichte der Ingolstädter Altstadtkinos fortgesetzt wird. Im Augenblick sind sie eingepackt als wären sie ein Geschenk für die Ingolstädter. Hinter den Baustellenplanen wird gearbeitet. 900 000 Euro wird die Sanierung der beiden Häuser in der Josef-Ponschab-Straße und der Manggasse kosten. Am 16. August werden sie wieder eröffnet.

Im großen Saal des Union hat sich auf den ersten Blick noch nicht viel getan. Eine Staubschicht bedeckt das Inventar, die Sitze sind fleckig, das Licht funzelig. Wenn Franz Fischer, der neue Betreiber der beiden Lichtspielhäuser allerdings spricht, wird schnell deutlich, dass er weiß, was er tut. „Jeder Kinosaal muss einen eigenen Charakter haben“, erklärt er und lässt den Blick schweifen. Hier hängen noch originale Jugendstillampen, über und neben der Leinwand prangen Stuckarbeiten aus den 1920er Jahren. „Das Union ist der zweitälteste Kinozweckbau Bayerns“, weiß Fischer und natürlich werden die historischen Teile erhalten bleiben. Dennoch: „Hier muss der Mief raus“, findet er.

Auch im Saal im ersten Stock stehen noch die alten Kinosessel. Fischer will die Platzanzahl von 80 auf 50 reduzieren. Dafür werden Tischchen für Getränke eingebaut. Ein „kleines, schnuckliges Kino“ solle es werden, so Fischer. Der Saal sei für Filme gedacht, „die man sonst nicht so sieht“. Dokumentationen etwa. Auch Vorführungen für Schulklassen sind geplant. Es gelte, das Union wieder in das Bewusstsein der Ingolstädter zu bringen, sagt Fischer. „Das wird aber dauern“, sagt er. „Drei, vier, vielleicht fünf Jahre.“ Er ist aber überzeugt, dass dann die 100 000 Zuschauer, mit denen er kalkuliert, pro Jahr in die Altstadtkinos kommen werden.

Trotz des altertümlichen Charmes wird die Technik im Union modern sein. Ohne digitale Projektoren geht mittlerweile ohnehin nichts mehr. Nur 3D-Filme wird es nicht geben. „Das passt hier nicht rein“, findet Fischer. Allerdings werden die beiden Kinosäle Cinema 1 und Cinema 2 – der Name „City“ wird aus der Manggasse verschwinden – mit dieser Technik ausgestattet.

Das Union wird heuer 100 Jahre alt. Fischer und sein Team verpassen dem denkmalgeschützten Gebäude zu diesem Jubiläum eine radikale Schönheitskur. Wände wurden herausgebrochen, ein Zugang zum Dachboden durch die Decke geschlagen. Die drei kleinen Fenster über dem Eingang hat Fischer wieder auf die ursprüngliche Größe bringen lassen. Hier entsteht ein Foyer, in dem sich mit Blick auf den kleinen Park vortrefflich feiern lässt. Einen solchen Platz braucht Fischer. Schließlich plant er Premierenfeiern, Empfänge mit Filmschaffenden, Filmreihen mit Begleitprogramm. „Es wird fast jede Woche etwas geben“, verspricht er. Deswegen sind auch alle Kinosäle mit Bühnen ausgestattet. Wer weiß, vielleicht begrüßt Fischer eines Tages sogar Harrison Ford, wenn er den fünften Teil von Indiana Jones doch noch vorstellt.