Manching
In Manching war der Teufel los

Fastenpredigt, Sketche und Musik: Wieder ein sehr gelungener Abend der Starkbierfreunde - Alle Termine ausverkauft

02.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:29 Uhr
Mit Sketchen - wie hier zu "Sparmaßnahmen im Altenheim" unterhielten die Manchinger die Gäste beim Starkbierfest. −Foto: Schmidtner

Manching (PK) Volles Haus und ein restlos begeistertes Publikum: Die Manchinger Starkbiergaudi hat wieder alle Erwartungen übertroffen. Die sechs Vorstellungen mit insgesamt 1200 Gästen sind seit Wochen restlos ausverkauft.

Mit ihm kommt Stimmung in den Manchinger Hof: Ralf Winkelbeiner alias Fastenprediger Barnabas (kleines Bild). Den Bruder hat er seit dem Aufkommen der Missbrauchsskandale in der Katholischen Kirche weggelassen, wie er heuer zwischendurch immer wieder auch ernste Töne anschlug - und das völlig zurecht. So etwa im Fall des Spielplatzes im Altenfeld, wo offenbar Jugendliche gefeiert hatten und Unmengen von Glasscherben im Sandkasten für Kleinkinder hinterließen. Doch im Mittelpunkt seiner Fastenpredigt standen natürlich die Unterhaltung und der Humor, und davon gab es reichlich, nachdem Conny Oberhofer den Abend eröffnet und Bürgermeister Herbert Nerb das erste Fass angezapft hatte.

Am meisten freuten sich die Gäste freilich auf den lokalen Rückblick, wie der überschwengliche Beifall und die herzhaften Lacher zeigten. Dabei durften natürlich die von den Manchinger Starkbierfreunden gestartete Unterschriftenaktion und der Bürgerantrag für eine kommunale Partnerschaft mit dem bekannten Touristenziel Ellmau nicht fehlen - bekanntlich lehnten beiden Gemeinden ab. Aber eine Beziehung mit gelegentlichen Besuchen könne man sich schon vorstellen, hieß es aus Ellmau. Vielleicht, so Fastenprediger Barnabas, wäre so eine nicht ganz so starre Verbindung sogar besser als eine richtige Partnerschaft. Das sei nämlich wie im Privatleben: "Lieber eine lockere Schnoin als eine feste Bindung."

Federn lassen musste die Manchinger CSU, die versucht habe, den Amtsleitern Sektflaschen mit CSU-Etikett an Weihnachten zu schenken: Die kommunalen Bediensteten gaben sie allesamt zurück. Auch SPD-Chef Thilo Bals kam nicht ungeschoren davon: War er doch im Vorjahr Gast bei der Starkbiergaudi, ohne eine Karte zu haben.

 

 


Nicht fehlen durfte natürlich im Reigen der Derbleckten der Bürgermeister, der vor einiger Zeit höchstpersönlich die Schranke der Tiefgarage abgebaut hat, nachdem sie sich partout nicht mehr öffnen ließ: Gelernt ist gelernt. Nur mit den Werbegeschenken des Marktes habe der Rathauschef bisher kein so glückliches Händchen gehabt, sinnierte der Fastenprediger. Nach den Taschen für die Partnerstadt Castelnuovo und dem original Manching-Sitzkissen mit Rechtschreibfehlern nun also der Manching-Regenschirm. Eingehend werde in den entsprechenden Anzeigen erklärt, wie dieser ganz normale Regenschirm funktioniert. Das Problem: "Koana kafft des Glump." Ganze sieben Stück seien bisher abgesetzt worden.

Was das Manchinger Starkbierfest noch auszeichnet, sind die Sketche und Musikeinlagen. Gleich in der ersten Nummer "Altbairisch für Einsteiger" zogen Catrin Meier, Conny Oberhofer, Peter Neumayr und Christian Finkenzeller alle Register ihres Könnens. Am Rande eines Fußballspiels der F-Jugend übersetzt Oberhofer die fast nur aus Vokallauten und Wortsilben bestehenden Kommentare der Einheimischen in ein völlig überzogenes Hochdeutsch. Sehr originell auch die Idee eines Bauantrags in Reimform (Anton Amann, Roland Binder und Bernd Winkelbeiner). Es folgten noch weitere Stücke unter anderem mit Christian Finkenzeller, Cornelia Schweiger, Florian Fogl, Alexander Münch und Roland Binder sowie den Manchinger Prinzen Adam Zimmer und Benno Winkelbeiner. samt Bernd Winkelbeiner und Stefan Wimmer.

Der Erlös der sechs Abende inklusive Verkauf der Glubberl kommt heuer der Seniorenanlage und der Anschaffung eines Defibrillators bei der Feuerwehr zugute. Im vergangenen Jahr spendeten die Starkbierfreunde die stolze Summe von 4500 Euro.

 

 

Bernhard Pehl