Ingolstadt
Im Pferdestall Autos gebaut

Jubilare erinnern an den großen technischen Fortschritt

20.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:48 Uhr
Diese sechs Männer sind seit 70 Jahren Mitglied in der IG Metall und wurden deshalb durch die Verantwortlichen der Gewerkschaft, Bernhard Stiedl (hinten, rechts) und Tamara Hübner geehrt. Mit dabei: Bayerns DGB-Chef Matthias Jena (mittlere Reihe, rechts). −Foto: Hammer, Cornelia, Ingolstadt

Ingolstadt (khh) Am Rande der Feier der IG Metall Ingolstadt am Samstag im Stadttheater erinnerten sich einige der Jubilare an die vergangenen Jahrzehnte bewegter Wirtschaftsgeschichte in Ingolstadt.

"In einem früheren Pferdestall haben wir damals Autos produziert", erinnert sich Manfred Fuß noch gut an den 21. September 1959. Da hat der Ingolstädter bei Audi zu arbeiten angefangen. Ein paar Wochen später erfolgte der Umzug an die Ettinger Straße. Dort arbeitete sich der heute 80-Jährige hoch - vom Bandarbeiter zum Gruppenführer der sogenannten Nacharbeit. "Ich habe den ganzen technischen Fortschritt in der Fertigmontage bei Audi miterlebt", sagte Fuß.

Früher sei vieles Handarbeit gewesen: "Mit einem Ringschlüssel haben wir die Motorhaube zusammengeschraubt. Heute macht das der Roboter. " An einer einzigen Karosse hätten damals sechs, sieben Leute gearbeitet. "Jetzt kommen die Fertigteile von Zulieferbetrieben", berichtete Fuß, der seit 60 Jahren Mitglied bei der IG Metall ist. Mit "seiner" Gewerkschaft zeigt er sich sehr zufrieden: "Wir haben bei Krisenzeiten große Rückendeckung von der IG Metall erhalten. "

Ins selbe Horn stößt Michael Rippstain (90). "Die IG Metall ist nach wie vor für Arbeitnehmer erforderlich", sagte der Gaimersheimer, der früher bei der Spinnereimaschinenfabrik Schubert & Salzer gearbeitet hat. Bereits 1949 ist er in die Gewerkschaft eingetreten.