Ingolstadt
Großer Andrang, lange Schlangen

Kinderfest im Stadttheater lockt mehr als 2000 Besucher an - Theateraufführungen, Lesungen und Zaubershow

17.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:30 Uhr
mKinder, Kinder, was für ein Fest! Im Stadttheater gab es am Samstagnachmittag jede Menge Unterhaltung - und auch Wachtmeister Dimpfelmoser (oben, rechts) war dabei, −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Das Kinderfest im Stadttheater wird immer beliebter: Mehr als 2000 Kinder, deren Eltern und Großeltern kamen am Samstagnachmittag, um ein vielfältiges Programm rund ums Thema "Räuberpistolen" zu erleben.

Das Angebot war groß. So gab es immer wieder kurze Theateraufführungen, Räuber-Mitmach-Geschichten, Lesungen oder eine Zaubershow mit Sven Catello.

Viele Besucher lobten die knapp vierstündige und kostenlose Veranstaltung - es gab aber bisweilen auch Kritik. So bemängelte ein älteres Ehepaar aus Großmehring die langen Schlagen vor der Kartenausgabe für die Theaterführungen und Stücke. "Wir mussten zehn Minuten mit unserem Enkel David am Infostand warten, und dann konnten wir trotzdem nicht in den Saal, weil alle Karten vergeben waren", ärgerten sich die Großmehringer, die lieber anonym bleiben wollten.

Die langen Schlangen hat auch Julia Mayr, die Leiterin des Jungen Theaters, bemerkt. "Wir tun uns halt sehr schwer, diesen Menschenmassen Herr zu werden", räumte sie auf Anfrage des DONAUKURIER ein. Die Kapazitäten der Spielstätten seien eben begrenzt; die meisten bieten laut Mayr nur Platz für rund 100 Besucher. "Da mussten wir heuer zum ersten Mal Karten ausgeben. " Weiter sagte sie: "Wir überlegen uns schon, wie wir die Besucherströme nächstes Jahr anders regeln. " Insgesamt zeigte sich die Organisatorin aber "total zufrieden mit der Veranstaltung", die Gäste aus der gesamten Region angelockt habe.

Und die waren begeistert vom Programm. "Es wird viel geboten, und gerade im tristen November ist das eine optimale Sache", betonte Julia Marberger. Auch die junge Mutter machte eifrig mit beim Bällewerfen oder Skifahren im mittleren Foyer. Der Platz glich einer einzigen Spielwiese. Überall tummelten sich Buben und Mädchen. Manche Wagemutigen rollten sogar in einem großen Fass über den Teppich,

Großen Zuspruch fand auch die Zaubershow von Sven Catello. Der Ingolstädter zauberte auf der Bühne mit Hilfe von Kindern unter anderem ein Malbuch bunt und wieder leer. Die rund 700 großen und kleinen Gäste im überfüllten Großen Haus des Stadttheaters waren fasziniert. Und gegen Ende seines rund 20-minütigen Programms animierte Catello die Besucher zu einem Gesangswettbewerb. Wer sang am lautesten "Hex, Hex, Hex"? , lautete die Frage. Ebenso verlockend war eine Räuber-Rallye. Hier konnten die Kinder versuchen, Plastikfrösche in einen Topf mit Wasser zu bugsieren. Die Fee Amaryllis (Isabella Reisser) passte auf - und sie hatte alle Hände voll zu tun.

Langweilig wurde es Matthias Zajgier und Ralf Lichtenberg vom Theaterensemble auch nicht: Die beiden trugen in einem Zelt Passagen aus den Büchern "Die drei Räuber" und "Robin Hood - König der Wälder" vor. Sie blickten in leuchtende Kinderaugen. Die gab es massenhaft auch bei beim Theaterstück "Räuberkinder" mit Olivia Wendt und Benjamin Dami in der Werkstatt des Hämer-Baus. Auch die anderen Vorstellungen waren voll - beispielsweise das Stück "Im Wald sind keine Räuber" (Studio). Die kleinsten Besucher erfreuten sich an Räuber-Mitmach-Geschichten des Jungen Theater im Konferenzraum.

Viele Erwachsene nahmen dagegen bei den sechs Theaterführungen teil; hier gab es Einblicke in das unterirdische Labyrinth des Gebäudes. Auch Musik durfte nicht fehlen. So spielte die Band Die Gams im mittleren Foyer Lieder wie "Wer hat die Kokosnuss geklaut? ". Während viele Buben und Mädchen samt ihrer Eltern zuhörten oder mitsangen, herrschte wenige Meter entfernt Riesenandrang an einer kleinen Rutsche. Anziehungspunkte waren auch die Bastelecke und das Kinderschminken.

Zwischen den vielen Tischen und Bänken im Mittelfoyer, wo sich große und kleine Gäste gerne zum Essen und Trinken niederließen, hüpfte immer wieder Wachtmeister Dimpfelmoser aus der Erzählung "Der Räuber Hotzenplotz" herum. Zum Schluss gab es (fast) nur zufriedene Gesichter. "Es war eine tolle Veranstaltung, die sich bewusst an Kinder von zwei bis acht Jahren richtete", bilanzierte Organisatorin Julia Mayr.

Karlheinz Heimisch