Ingolstadt
Fridays for Future: Klimastreik am Freitag

Drei gleichzeitige Kundgebungen am 25. September in Ingolstadt

22.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:31 Uhr
Die engagierte Jugend zeigt Präsenz: Beim Parking Day am vergangenen Freitag auf der Theresien-straße nahm ein Teil der Ingolstädter Ortsgruppe von Fridays for Future teil und gestaltete dabei Plakate und Transparente für neue Kundgebungen, so die drei am nächsten Freitag, die ab 13.30 Uhr gleichzeitig auf dem Rathausplatz, dem Theaterplatz und vor der Franziskanerkirche stattfinden. −Foto: Hammer

Ingolstadt - Unter dem Motto "Kein Grad weiter" ruft Fridays for Future (FFF) am Freitag, 25. September, zum fünften globalen Klimastreik auf. An diesem Tag werden Aktivistinnen und Aktivisten in über 100 Städten und Gemeinden in Deutschland und an vielen weiteren Orten auf der ganzen Welt ihren Forderungen nach effektivem Klimaschutz Gehör verschaffen - und auch Fridays for Future Ingolstadt beteiligt sich daran.

Natürlich wird der Streik unter den aktuellen Umständen ein wenig anders ablaufen, teilt das Initiativbündnis mit. Ein klassischer Demozug war nach Absprache der Organisatoren mit dem Ordnungsamt nicht möglich, stattdessen werden nächsten Freitag ab 13.30 Uhr drei stationäre Kundgebungen zur selben Zeit stattfinden, jeweils eine auf dem Rathausplatz, dem Theaterplatz und vor der Franziskanerkirche. So sollen die Menschenansammlungen möglichst klein gehalten werden, ohne dass Demonstrierende nach Hause geschickt werden müssen. Außerdem werde FFF dafür sorgen, dass alle drei Kundgebungen in etwa gleich groß werden, sodass sich nicht zu viele Menschen an einem Ort versammeln, kündigen die Organisatorinnen und Organisatoren an.

Damit sich die Gruppen un-tereinander nicht vermischen, werde es auf allen Kundgebungen das gleiche Programm geben. Um die Mindestabstände einzuhalten, werden an den Versammlungsorten mit Straßenkreide feste Plätze markiert, zusätzlich muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

"Wir stehen an einem Scheideweg: Rasen wir weiter auf den Abgrund zu oder ziehen wir die Notbremse? 2019 haben wir die Klimakrise auf die politische Agenda gesetzt - 2020 müssen auch trotz Corona endlich die notwendigen Maßnahmen folgen", sagt Theresa Langer von Fridays for Future Ingolstadt.

"Nach einigen guten politischen Entscheidungen Anfang des Jahrtausends wurde die Energiewende in den vergangenen Jahren konsequent verschleppt, denn das Thema Energie gehört zum Fachbereich des Wirtschaftsministeriums und wird dort kaum ernst genommen. Deutschland hat seine Vorreiterrolle bei der Energiewende schon längst eingebüßt und wird seiner Verantwortung zum Schutz des Klimas nicht gerecht.", erklärt Paul Kaliski, ein Aktivist der Ingolstädter Ortsgruppe.

Neben dem FFF-Kernthema der Klimagerechtigkeit wird dieses Mal vor allem die Energiewende im Mittelpunkt stehen. Die Verbrennung fossiler Energieträger etwa in Kraftwerken, Gebäuden, Verkehr und Industrie verursacht laut Zahlen des Umweltbundesamts mehr als 80 Prozent der deutschen CO2-Emissionen, daher sei die Umstellung auf erneuerbare Energien "ein absolutes Schlüsselthema zur Vermeidung der Klimakatastrophe".

Klimagerechtigkeit bedeutet für FFF auch, dass Klimaschutz nicht auf Kosten der Schwächsten gehen dürfe. "Aber genauso wenig darf er mit Verweis auf andere Themen monatelang unter den Teppich gekehrt werden. Wir hoffen, dass unser Konzept, an dem wir einige Wochen gearbeitet haben, dafür sorgen kann, die Klimaproteste auch in Ingolstadt wieder aufleben zu lassen, ohne die Gesundheit anderer zu gefährden. Wir appellieren an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebungen am Freitag, sich verantwortungsvoll zu verhalten und die wichtigen Hygieneregeln einzuhalten, sodass die Demo ein voller Erfolg werden kann", stellt Lisa, ein weiteres Mitglied der Gruppe, klar.

DK