Wettstetten
Einheitlichkeit in Bebauungsplänen

Wettstettener Gemeinderat bestimmt grundsätzliche Richtung für die Überarbeitung

29.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:43 Uhr
Ob der Rad- und Fußgängerweg entlang der Staatsstraße 2335 inklusive der Überquerung des Kreisverkehrs eine Beleuchtung bekommen soll, will der Wettstettener Gemeinderat in einer der kommenden Sitzungen entscheiden. Tagsüber macht das Radeln bei dem herrlichen Wetter auch ohne Lampen Freude. −Foto: Gülich

Wettstetten - Zu einer Diskussion über Änderungen der Bebauungspläne "Süd" und "Süd F+G" hat sich der Wettstettener Gemeinderat kürzlich zu einer Samstagssitzung getroffen.

Mit dem Planungsbüro TB Markert und dem ehemaligen Bauamtsleiter des Landkreises Eichstätt, Gerhard Schreiber, wurde eine Grundsatzrichtung für das weitere Vorgehen in der Überarbeitung der Bebauungspläne im Gemeindegebiet besprochen.

Das wohl wichtigste Ergebnis: Die Festsetzungen sollen künftig mehr Einheitlichkeit aufweisen und soweit wie möglich vereinfacht werden. Außerdem werden Überschneidungen und Lücken zwischen den Geltungsbereichen bereinigt sowie die Aufteilung großer Geltungsbereiche in kleinere, zusammengehörige Bereiche geprüft. Auch die geltende Art der baulichen Nutzung soll nach Möglichkeit angepasst werden.

"Viele kleinere Modifikationen werden in die Überarbeitung einfließen. Größere Änderungen struktureller Art sind zum Beispiel die Festlegungen zur Anzahl der Wohnungen je Grundstücksfläche oder, dass eine Festsetzung der Geschossflächenzahl künftig entfallen soll", erläuterte Bürgermeister Gerd Risch (FW) die Ergebnisse. Das erhöhe die Flexibilität der Bauherren und ermögliche eine Intensivierung der Wohnraumnutzung. Ferner sollen rechtlich nicht bindende Hinweise aus den Plänen entfernt werden.

Die Bebauungspläne "Süd" und "Süd F+G" werden nun vom Planungsbüro nach den vereinbarten Vorgaben überarbeitet und gehen dann, wenn sie vom Rat beschlossen wurden, in die erste Auslegung. "Soweit das möglich ist, möchten wir die Festsetzungsregeln auf die anderen Bebauungspläne im Gemeindegebiet übertragen, um so ein einheitliches Konzept zu erhalten", fasste Risch zusammen. Auch die Stellplatzsatzung müsse dann angepasst werden.

Der Antrag der fraktionslosen CSU-Gemeinderätin Betty Weitzel-Oeth in der Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag auf ein Verbot von Schottergärten bei Neu- und Umbauten fiel inhaltlich unter das Thema der vorangegangenen Samstagssitzung. Es wurde im Rat kritisch gesehen - nicht wegen des eigentlichen Anliegens (Weitzel-Oeth: "Schottergärten bieten Tieren keine Verstecke und Insekten keine Nahrung, zudem heizen diese sich im Sommer stark auf und geben die Wärme in der Nacht wieder ab. Damit sind sie klimatisch höchst problematisch. "), sondern wegen des Eingriffs in den Privatraum der Bürger und der schlechten Kontrollmöglichkeit. Konsens bestand darin, die Einwohner durch einen Vermerk im Bebauungsplan oder im Mitteilungsblatt der Gemeinde für das Thema zu sensibilisieren. Weitzel-Oeth erklärte, sie habe den Antrag "bewusst provokant" formuliert und eine Sensibilisierung reiche ihr.

Zum wiederholten Mal behandelte der Gemeinderat Anträge der CSU-Fraktion sowie Weitzel-Oeths auf Errichtung einer Beleuchtung des Fuß- und Radwegs entlang der Staatsstraße 2335. Nachdem bereits im Sommer Messungen zur Nutzungsfrequenz erhoben worden waren, lagen nun die Daten für zwei Wintermonate vor. "Grundsätzlich kann man sagen, dass von 8 bis 20 Uhr was los ist, mit Peaks von 10.30 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr", erläuterte der BWG-Vorsitzende Josef Schmidt, der die Anlage installiert hatte. Die Hauptbewegung stehe und falle mit dem Geschäftsbetrieb am Adlmannsberg.

Michael Knöpfle blieb als Sprecher der SPD-Fraktion seiner Meinung der vergangenen Monate treu und würde das Geld lieber für etwas anderes ausgeben: "Das ist ein Weg außerhalb des Ortsgebiets, den muss die Gemeinde nicht beleuchten. Ein verkehrssicheres Rad reicht aus. " Mehrere Mitglieder der CSU-Fraktion betonten, sie seien für die Beleuchtung, allerdings müssten die Kosten für die aktuellen Pläne geklärt sein. Dem schloss sich die BWG-Fraktion an. Nach der grundsätzlichen einstimmigen Einverständniserklärung des Gemeinderats, "wenn die Kosten stimmen", wird Risch nun ein neues Angebot einholen (als das Thema vor zwei Jahren diskutiert wurde, standen 35000 Euro im Raum). Eine mögliche Förderung von 35 Prozent, die er ausfindig gemacht hat, sieht laut Risch aussichtsreich aus.

Weitzel-Oeth dankte in diesem Zusammenhang allen Bürgern, die beim Fahrradklimatest 2020 des ADFC mitgemacht haben. "Trotz der Kürze der Zeit haben wir die Mindestteilnehmerzahl erreicht und sind so mit in die Auswertung gekommen", sagte sie. Wettstetten als Radl-Ort erreichte im Test die Schulnote 4,1. Als Positivpunkte sind wenige Raddiebstähle und die gute Beschaffenheit der Radwege vermerkt, negativ fehlende Wegweisung für Radler und die schlechte Möglichkeit der Mitnahme im ÖPNV. Nachzulesen ist das Ergebnis unter www. fahrradklima-test. adfc. de.

DK

Anne Gülich