Wettstetten
Eine warme Mehrzweckhalle

Wettstettener Gemeinderat will bisherigen "Uraltkessel" durch neue Heizanlage ersetzen

28.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:56 Uhr
Wie die vielgenutzte Mehrzweckhalle künftig beheizt werden soll, diskutierte der Wettstettener Gemeinderat am Donnerstagabend. Neben ökonomischen kamen vor allem ökologische Aspekte zur Sprache. −Foto: Gülich

Wettstetten - Wie soll die Wettstettener Mehrzweckhalle künftig beheizt werden? Diese Frage hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag ausführlich diskutiert, nachdem ein Ingenieurbüro verschiedene infrage kommende Möglichkeiten vorgestellt und deren Wirtschaftlichkeit und ökologische Verträglichkeit erläutert hatte.

Dass laut Bürgermeister Gerd Risch (FW) die bisherige Gasheizung "mit Uraltkessel", der noch dazu nicht mehr zu steuern sei, sondern durchlaufe und bei Ausfall keinen Ersatz habe, dringend ersetzt werden muss, ist breiter Konsens. Da Erdwärme-Tiefenbohrungen im gesamten Ortsgebiet wegen der Karstböden und entsprechenden Grundwasser-Bedenken des Landesamts für Umweltschutz nicht mehr infrage kommen (hiervon betroffen ist auch die für den neuen Hort angedachte Erdwärme-Heizung), bleibt nur eine beschränkte Anzahl von Möglichkeiten. Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und Fernwärme sind für die Mehrzweckhalle nicht möglich, eine thermische Solaranlage könnte nur zusätzlich mit einer anderen Anlage kombiniert werden.

Gerhard Schlamp vom Ingenieurbüro Scholl-Schlamp referierte zu den wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten und den gesetzlichen Vorgaben der grundsätzlich denkbaren Erdgas-, Heizöl-, Holzpellet- und Hackschnitzel-Heizungen. Seine Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Einbeziehung von Investitionen, Lebensdauer, Wartungsaufwand und dem benötigten Brennstoff kam zu folgendem Ergebnis: "Rein aus wirtschaftlicher Sicht ist eine Gasanlage auf eine Laufzeit von 15 bis 20 Jahren deutlich günstiger als die anderen Lösungen", fasste Schlamp zusammen. Nicht berücksichtigt in seiner Rechnung sei eine eventuelle CO2-Steuer. Und der Gemeinderat müsse und wolle natürlich auch ökologische und sonstige Argumente abwägen.

Neben der generellen Art der Heizung muss auch darüber entschieden werden, ob die Gemeinde die Heizanlage selbst betreiben möchte, oder ob sie diese Aufgabe an einen Auftragnehmer übergibt. Dieser würde in Eigenregie die Energieversorgung planen, finanzieren, realisieren sowie betreiben und der Gemeinde die Nutzenergie liefern. Risch: "Der entscheidende Vorteil ist, dass wir dann mit der Wärmeerzeugung, dem ganzen Drumherum und den Risiken nichts mehr zu tun haben, aber die in Anspruch genommene Dienstleistung muss natürlich separat bezahlt werden." Ferner sei das Vergabeverfahren für solche Leistungen kompliziert und wahrscheinlich auch mit Kosten verbunden.

Der Gemeinderat beschloss auf Anregung der CSU-Vorsitzenden Barbara Weitzel-Oeth, die Fülle an Informationen in Ruhe zu durchdenken und vor einer Entscheidung eine größere Hackschnitzel-Heizanlage im Landkreis Eichstätt zu besichtigen.

DK

Anne Gülich