Ingolstadt
Ein leistungsfähiges Ladenetz hat seinen Preis

16.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Hoffen auf Unterstützung der Stadt: Taxiunternehmer Andreas Schweizer (links) und ChargIN-Gründer Bartholomäus Steiner gestern am gemeinsamen Infostand in der THI. −Foto: Foto: Heimerl

Ingolstadt (hl) Wenn sie könnten wie sie wollten .

. . Für Andreas Schweizer, den Geschäftsführer des Ingolstädter Dienstleisters easy Taxi, und Bartholomäus Steiner, Chef des örtlichen Start-ups ChargIN, hängt bei ihrem gemeinsamen Vorhaben viel davon ab, das Wohlwollen der Stadtführung zu erlangen.

Das Taxiunternehmen möchte vermehrt auf Elektrofahrzeuge setzen und hat auch bereits zwei VW-Modelle geordert, vermisst allerdings eine hinreichende Lade-Infrastruktur in Stadt und Umland. Die (noch nicht offiziell gegründete) Firma ChargIN hat nach den Worten ihres Technischen Direktors Steiner ein Konzept für solche Stationen entwickelt, braucht nach angeblich vielversprechenden Gesprächen mit den Stadtwerken aber noch Investoren und vorab vor allem das Okay der Stadtspitze für Ladesäulen-Standorte im öffentlichen Raum. Die "Zapfstationen" von ChargIN sollen eine Ladekapazität von 150 Kilowattstunden haben - im Gegensatz zu den 22 KW/h, die an den wenigen bislang existierenden Säulen möglich sind.

Seine Fahrer, so erklärt Taxiunternehmer Schweizer, müssten bei Elektrotaxis die Garantie haben, in ca. 15 Minuten einen hinreichenden Ladezustand der Fahrzeuge für längere Fahrten zu erreichen. Längere Ladezeiten (und damit auch Wartefristen für die Kunden) seien für den Fahrgastbetrieb einfach nicht darstellbar. Die Kosten einer solchen Ladestation betragen laut Schweizer momentan etwa 50000 Euro. Ein hinreichend großes Ladenetz zu schaffen, würde in der Fläche also auf jeden Fall Millioneninvestitionen erfordern. Alleine ist das Projekt für die beiden Kooperationspartner nicht zu stemmen.

BEM-Präsident Kurt Sigl, der das Vorhaben interessiert verfolgt und bei der Stadtspitze bislang angeblich erfolglos versucht hat, den Weg zu ebnen (siehe Bericht oben), appelliert an die Ingolstädter Politik, sich solchen Zukunftsprojekten nicht zu verweigern. Positive Reaktionen der technischen Verantwortlichen von Stadtwerken und IFG reichten da leider nicht aus. Sigl: "Da muss vom Oberbürgermeister ein klares Signal kommen. "