Ingolstadt
Die Mistel: Leim und Liebesglück

24.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:32 Uhr

Ingolstadt (DK) Für die Kelten war sie die heiligste aller Pflanzen; wegen ihrer Nähe zu den Göttern durfte sie nur mit einer goldenen Sichel geerntet werden.

Bei den Römern beschenkte man sich zum Fest der Saturnalien mit ihren Zweigen; die Germanen schnitten sie als Glücksbringer zur Wintersonnenwende. Seit jeher gilt die Mistel als besonderes Gewächs. Heilend soll "Viscum album" wirken, für Gesundheit, Glück und dauerhafte Liebe sorgen: Auch heutzutage noch gern gepflegt wird der angelsächsische Brauch, sich unter einem im Türrahmen aufgehängten Mistelzweig zu küssen.

Letzteres kann man auch bei der Eröffnung der neuen Ausstellung "Die Mistel - Viscum album" am kommenden Donnerstag, 28. November, in Ingolstadts kleinstem Museum. Mit Bildern, Objekten, Texten und eben einem stilgerecht aufgehängten Mistelzweig stellt das Alte Messpegelhäuschen am südlichen Donauufer die in jeder Hinsicht vielseitige Pflanze vor, deren Früchte früher den Leim für den Vogelfang lieferten, die heute als alternative Kräftigungsmedizin genutzt wird und die der Druide Miraculix nach wie vor in den Asterix-Bänden zum Zaubertrank verkocht.

Eröffnung ist am Donnerstag, 28. November, um 18 Uhr; die Einführung hält Michael Wenk vom Umweltamt. Auch für eine Art Zaubertrank ist gesorgt: Zur Vernissage gibt es "Glühwein im Feuerschein".