Karlshuld
Das "ihr" ist jetzt ein "wir"

Vorstände bewerten Fusion der Raiffeisenbank im Donautal nach einem Jahr positiv - Bilanzsumme legt zu

01.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:12 Uhr
Die Raiffeisenbank im Donautal - hier die Filiale in Bergheim, eine der 15 Geschäftsstellen - wurde vor einem Jahr fusioniert. Die erste gemeinsame Bilanz, die die Vorstände (im Uhrzeigersinn v. l. oben) Peter Pollich, Andreas Schwinghammer, Bernhard Hackner und Bernhard Meier vorlegten, ist durchwegs positiv. −Foto: Schneider

Karlshuld/Gaimersheim - Genau ein Jahr sind die beiden ehemals selbstständigen Raiffeisenbanken Donaumooser Land und Gaimersheim-Buxheim nun "verheiratet" und heißen "im Donautal".

Vor der ersten gemeinsam Bilanz war den Bankvorständen nicht bang, sie macht sie auch stolz: Immerhin ist die Bilanzsumme um 4,3 Prozent gestiegen - auf insgesamt fast eine Milliarde Euro.

"Das war sicher kein Ziel, aber schön ist es dennoch", sagt Vorstandsvorsitzender Peter Pollich im Blick auf die Milliarde. Exakt sind es 986546541 Euro. "Wir sind weiter gewachsen", und das ungefähr in der Marge, wie das die beiden getrennten Banken wohl auch getan hätten, so Pollich. Im Umkehrschluss heißt das: "Unsere Kunden haben uns auch nach der Fusion weiter das Vertrauen geschenkt. " Das sei auf der einen Seite nicht unbedingt selbstverständlich, aber andererseits: "Die Mitarbeiter draußen sind die gleichen", sagt Vorstandsmitglied Bernhard Hackner. Denen zollen die Bankchefs auch durchwegs Respekt. "Alles läuft hervorragend, keiner beharrt auf alten Gegebenheiten, man passt sich an", hebt Hackner hervor - und zwar auf beiden Bankseiten. "Aus dem ,ihr' ist ein ,wir' geworden", ergänzt Bernhard Meier beim Gespräch mit unserer Zeitung.

Als Bank fühle man sich auch mitverantwortlich für die hiesige Wirtschaft und habe 675000 Euro an Eigeninvestitionen getätigt. Zudem sehen "wir uns stark unserer Heimat und damit den Vereinen und Institutionen verbunden". Dies zeigt nicht zuletzt, dass 2019 Spenden von insgesamt rund 102000 Euro an soziale Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Sportvereine und für kulturelle Anlässe gegangen sind.

212 Mitarbeiter beschäftigt die Raiffeisenbank im Donautal, 15 Auszubildende lernen in den 15 Geschäftsstellen und den zwei Waren-Standorten Weichering und Karlshuld. "Gut ausgebildete Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital", hebt Markt-Vorstand Andreas Schwinghammer hervor. Diese Mitarbeiter betreuen einen Stamm von 34000 Kunden im gesamten Geschäftsgebiet mit 49000 Einwohnern. "Das ist ein sehr guter Schnitt", betont Pollich.

Die Kunden haben der Bank ein Geschäftsvolumen von 2,1 Milliarden Euro anvertraut. Das ist ein Zuwachs von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Letztlich müsse man alle Zahlen auch vor dem Hintergrund der Fusion sehen, wie Vorstand Hackner ausführt. Schließlich habe man die arbeitsintensive Bankenhochzeit durchgeführt und könne nun zugleich eine sehr gute Bilanz vorlegen.

Hackner zufolge ist das Kreditvolumen der Bank um 19 Millionen auf 626 Millionen Euro (plus 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) gestiegen. "Das Kreditgeschäft wurde in hohem Maß vom anhaltenden Boom am Bau getragen", so Hackner. Man habe eine hohe Nachfrage bei privaten Wohnungsbaukrediten verzeichnet. Aber auch der Mittelstand hat kräftig investiert, berichtet er: "Unsere Genossenschaft hat ihre starke Marktposition in der Region ausgebaut. " Firmenkunden legen auch vermehrt ihr Geld bei der Bank ein: Hier sind es insgesamt 789 Millionen Euro, der Zuwachs von 2018 auf 2019 betrug 35 Millionen Euro. Anlagen bei den Partnern der Bank waren gefragt, vor allem Fonds und Lebens- sowie Rentenversicherungen. "Das Vermittlungsgeschäft lief erfolgreich", hob Hackner hervor. So hätten Kunden individuelle Vorsorgelösungen im Gesamtvolumen von 23,9 Millionen Euro gegengezeichnet. Das angelegte Kundenvermögen bei den Fondsprodukten liegt bei 166 Millionen Euro.

Die Raiffeisen-Ware, die die Donaumooser Land in die neue Bank eingebracht hat, konnte ebenfalls eine positive Entwicklung vorlegen, wie Schwinghammer berichtet: Der Umsatz ist um eine Million auf 15,4 Millionen Euro gestiegen.

"Das Wachstum im Kreditgeschäft hilft, die rückläufige Zinsspanne abzufedern", sagt Hackners Kollege Bernhard Meier. Aber: "Die niedrigen Zinsen belasten zunehmend die Ertragslage. " Das Zinsergebnis sank demnach auf 16,7 Millionen Euro (minus 400000 Euro). Mit dem erwirtschafteten Betriebsergebnis habe man die Eigenkapitalausstattung weiter verbessern können. Sie liegt aktuell bei 21,45 Prozent. "Trotz des Drucks sehen wir unsere Geschäftslage positiv", betont Pollich. "Wir sind gewappnet für die zukünftigen Herausforderungen. " Die Generalversammlung sowie die Mitgliedertreffen sollen nach derzeitigem Stand im Herbst abgehalten werden.

DK

Marco Schneider