Ingolstadt
Einige Hinweise, aber noch keine Festnahme

Fahndung nach dem geflüchteten Audi-R8-Fahrer läuft intensiv - 21-jähriges Unfallopfer schwebt weiter in Lebensgefahr

24.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:40 Uhr
Einen Tag nach dem schweren Unfall auf der Autobahn bei Ingolstadt konnte die Polizei nun bestätigen, dass der Audi R8 des flüchtenden Fahrers gestohlen ist. Die Kennzeichen waren gefälscht. −Foto: Reiß

Ingolstadt (reh) Am Tag nach dem spektakulären Raserunfall auf der A9 mit der Flucht des Verursachers zu Fuß sind die bekannten Nachrichten auch die Neuigkeiten: "Das Wichtigste zuerst: Wir haben ihn noch nicht", sagte Peter Grießer vom Polizeipräsidium in Ingolstadt am späten Montagnachmittag auf Anfrage.

Und nicht minder wichtig: Der 21-Jährige aus dem Kreis Pfaffenhofen, dessen Wagen der Gesuchte mit hoher Geschwindigkeit gerammt hat, ringt laut Polizei noch immer um sein Leben.

Dafür sind die Ermittler schon ein Stück weiter, was den völlig zerstörten Supersportwagen betrifft, der Sonntagfrüh zwischen Ingolstadt-Süd und Manching in der Böschung landete. Dass der etwa eineinhalb Jahre alte Audi mit einem Restwert (vor dem Unfall natürlich) von um die 100.000 Euro mit gefälschten Kennzeichen unterwegs war, war bekannt. Gesicherte Erkenntnis ist inzwischen auch: Der Luxuswagen ist gestohlen. "Letzter eingetragener Halter war eine Firma aus der Region Ingolstadt", berichtet Polizeisprecher Grießer. Das Unternehmen habe den stillgelegten Wagen an einen Logistiker zum Weitertransport übergeben. "Wir sind nun dran, den Weg des Wagens nachzuvollziehen und wo er dabei entwendet worden sein könnte", so Grießer. Das gefälschte Nürnberger Kennzeichen gibt da keinen Aufschluss. Die Spur führe bisher nicht nach Franken. "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Halter des Wagens mit dem real existierenden Kennzeichen irgendeinen Bezug zu der Sache hat", stellt Grießer klar.

Als Ente hat sich zudem eine kursierende Meldung erwiesen, wonach der R8 schon vor dem Unfall als gestohlen gemeldet und er zur Fahndung ausgeschrieben war. "Das stimmt so nicht", klärt Grießer auf.

Der Polizeisprecher war die letzten zwei Tage gut mit der Fahrerflucht beschäftigt. Der Fall zog erwartungsgemäß viele Presseanfragen mit sich. Nach dem Zeugenaufruf - der übrigens weiterhin gilt - gingen "bei uns mehrere Hinweise ein, dass er möglicherweise gesehen wurde". Mutmaßliche Sichtungsorte möchte die Polizei aber nicht veröffentlichen, um den Flüchtenden damit nicht weiterzuhelfen. Letzte bestätigte Sichtung bleibt damit Rothenturm, wo der 35 bis 40 Jahre alte gesuchte ein Fahrrad in der Unsernherrner Straße stehlen wollte. Nach Information unserer Zeitung schlug dabei der Hund der Radeigentümer an, wodurch der Besitzer alarmiert wurde und den Täter verscheuchte.