Ingolstadt
Strom wird teurer

Tarifkunden der Stadtwerke müssen zwischen 1,8 und 2,9 Prozent mehr bezahlen

20.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
Zählerkontrolle: Am besten schauen Kunden ab kommendem Jahr noch genauer hin, wie viel sie verbrauchen. Die Stadtwerke erhöhen nämlich die Preise - zumindest werden die meisten mehr Gebühren zahlen. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Stromkunden der Stadtwerke Ingolstadt müssen ab Januar mehr bezahlen. Nach zwei Jahren ohne Erhöhung steigt der Grundpreis pro Monat auf einheitlich 8,33 Euro, während der sogenannte Arbeitspreis pro Kilowattstunde im gebräuchlichsten Tarif Spar-IN-Strom konstant bleibt.

Wer die Wirtschaftsnachrichten in den vergangenen Wochen aufmerksam verfolgt hat, dem wird nicht entgangen sein, dass die Tendenz bei den Strompreisen zuletzt nach oben ging. Oder wie es die Stadtwerke in ihrem jüngsten Brief an die Kunden formulieren: "Die Medien sind voll mit dem Thema Energie."

Dann geht es weiter: "Bei Ihrem Strompreis dagegen bleibt alles ganz übersichtlich - und günstig." Das mit der Übersichtlichkeit ist so eine Sache, denn in der detaillierten Aufgliederung des Grundpreises kann der Kunde leicht durcheinander kommen, wie einige Stichproben bei Verbrauchern ergaben.

Wer jenseits der Marketingsprache wirklich verstehen will, was auf ihn kostenmäßig zukommt, sollte sich Zeit nehmen. Denn die Überschrift "Ihr Strompreis pro kWh bleibt konstant, neuer Grundpreis" ist zwar nicht unkorrekt, führt den schnellen Leser jedoch leicht auf eine falsche Fährte, was wohl letzten Endes auch nicht im Sinne des städtischen Energieversorgers sein kann.

Ausgewiesen werden in dem Kundenbrief nämlich als bisheriger Grundpreis 4,26 Euro und als neuer Grundpreis ab 1. Januar 8,33 Euro, was nahezu einer Verdoppelung gleichkäme. Tatsächlich kam jedoch schon bislang ein sogenannter Verrechnungspreis für den Zähler hinzu, der in der Regel weitere 2,56 Euro ausmachte. Unterm Strich werden also bei dieser monatlichen Abgabe, dem Grundpreis, künftig 1,51 Euro mehr fällig.

Der kommunale Energieversorger begründet den Zuschlag mit "Investitionen ins Stromnetz und ins Zählerwesen - teils gesetzlich vorgeschrieben". Die Netz- und Messstellenbetreiber würden diese Kosten "über uns als Energieversorger an den Endkunden weiterreichen", schreiben die Stadtwerke.

Das Unternehmen stellt jedoch heraus, dass es "trotz stark gestiegener Preise am Beschaffungsmarkt" auch ab Januar 2019 den Arbeitspreis pro Kilowattstunde (kWh) konstant halten will. Im üblichen Kundentarif Spar-IN-Strom sind dies 26,69 Cent. Die Preiserhöhung wirkt sich also unterschiedlich aus je nachdem, wie viel Strom die Kunden verbrauchen.