Oberdolling (vov) Pollin Electronic GmbH, Büchl Entsorgungswirtschaft GmbH oder die Stiftl-Unternehmensgruppe: Mittelständische Unternehmen aus der Region haben sich am Montag bei einer Jobmesse in der Roßschwemm in Oberdolling den gekündigten Beschäftigten der Amberger-Werke präsentiert.
Wie bereits berichtet wird das niederländische Unternehmen Aviko, das die Amberger-Werke 2017 komplett übernommen hat, zum Ende des Jahres sämtliche Geschäftsaktivitäten einstellen. Alle 150 Mitarbeiter stünden dann vor dem Aus. Damit es nicht so weit kommt, unterstützt die Firma Amberger ihre Beschäftigten auf vielfältige Weise. Die Jobmesse mit 24 potenziellen neuen Arbeitgebern am Montag in der Roßschwemm war nur ein Baustein, berichtete Jasmin Schweiger, Leiterin der Personalabteilung der Amberger-Werke.
"Wir führen auch ein Bewerbungstraining mit der Bundesagentur für Arbeit durch. Außerdem haben wir kostenlos Bewerbungsmappen ausgegeben und Mitarbeiter gezielt auf offene Stellen aufmerksam gemacht", sagte Schweiger. Sie hatte die Jobmesse zusammen mit Peter Wagner, Customer Service and Supply Chain Manager, organisiert und freute sich über die große Resonanz. "Bereits um 9 Uhr war die Halle voll. Manche Mitarbeiter sind sogar schon eine halbe Stunde vor Öffnung gekommen." Und sie betonte: "Trotz des großen Unglücks war es Aviko-Geschäftsführer Bert-Jan Loman und der ganzen Firma sehr wichtig, unsere Mitarbeiter zu unterstützen und gut aufzustellen."
Lob für das Engagement der Firma Amberger gab es auch von der Arbeitsagentur Ingolstadt, die ebenfalls mit einem Stand vor Ort war. "Die Firma Amberger ist wahnsinnig bemüht, die Mitarbeiter unterzubringen. Das ist beispielhaft", sagte Sebastian Mädel, Teamleiter Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Ingolstadt. Er berichtete ebenfalls vom großen Interesse der Bewerber - der Stand der Arbeitsagentur war stets gut besucht.
Eine der Firmen, die um Mitarbeiter warben, war die Stiftl-Unternehmensgruppe. Mirco Clapier, Assistent der Geschäftsführung, hatte verschiedene Stellen zur Auswahl: egal, ob als Koch, Kochhilfe, in der Metzgerei, im Service oder im kaufmännischen Bereich. "Wir sind stets auf der Suche nach neuen Mitarbeitern", sagte er. Diesmal hatte er viel Kontakt mit Amberger-Mitarbeitern, die auch weiter in der Lebensmittelbranche tätig sein möchten. "Der Stand war bisher gut frequentiert."
Und wie kam die Messe bei den Betroffenen an - den Mitarbeitern der Amberger-Werke? "Es ist gut, dass sie das machen", sagten drei jüngere Männer, die bisher in der Produktion gearbeitet haben. "Sie" - damit meinten sie einerseits die Unternehmen, die sich an der Messe beteiligten, aber auch die Amberger-Werke selbst. Die Männer sind dankbar für die Unterstützung, sagten sie. Von den Infoständen haben sie sich bereits Prospektmaterial mitgenommen und hoffen jetzt, dass sich etwas Passendes ergibt.
Verena Vogl
Die Unternehmen hatten in der Roßschwemm in Oberdolling ihre Stände aufgebaut, um mit den Interessierten ins Gespräch zu kommen. -Foto: Foto: Vogl
