Ingolstadt
Heilig-Geist-Spital: 56 von 85 Bewohnern Corona-positiv

Einrichtung aufgrund des Ausbruchs für Besucher geschlossen - Sorge bereiten auch die Ausfälle beim Personal

07.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:19 Uhr
In einer schwierigen Situation: das Heilig-Geist-Spital. −Foto: Archiv

Ingolstadt - Jetzt hat die Pandemie das Heilig-Geist-Spital in der Fechtgasse mit voller Wucht getroffen: Waren es am Montag noch 15 Bewohner, so sind mittlerweile 56 von 85 Bewohnern der Einrichtung positiv auf Covid-19 getestet worden.

Bei den restlichen 29 Bewohnern war das Ergebnis des PCR-Tests negativ. Auch die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter ist nach Angaben von Roland Wersch, Geschäftsführender Vorstand der Heilig-Geist-Spital-Stiftung, auf 16 gestiegen. Auch eine Leitungskraft der Senioreneinrichtung sei betroffen, so Wersch zum Stand am späten Donnerstagnachmittag. "Wir haben das nach dem ersten Ausbruchsgeschehen nicht mehr unter Kontrolle gebracht."

Seinen Anfang nahm der Ausbruch in der Woche nach Weihnachten. Wie berichtet, waren bei Schnelltests einige Ergebnisse positiv gewesen. Am Montag wurden daraufhin die zwei betroffenen Wohnbereiche einem PCR-Reihentest unterzogen, am Dienstag gab es einen Reihentest im dritten Wohnbereich. Am Donnerstag lagen alle Ergebnisse vor: 56 von 85 Bewohnern sind Corona-positiv. Sie werden innerhalb der Einrichtung isoliert.

"Die Situation ist für alle sehr belastend", so Wersch. Am Donnerstag habe er mit Heimleiter Franz Hartinger vereinbart, das Heim zu schließen. "Wir können aufgrund der aktuellen Situation vorübergehend Besuche nicht mehr ermöglichen." Diese wären momentan sowohl für die Besucher als auch für die Bewohner gefährlich. "Wir versuchen heute Abend, alle Angehörigen zu erreichen", sagte Wersch am späten Donnerstagnachmittag. Freilich: Hermetisch abriegeln könne man die Einrichtung nicht.

Am Montag sollen erneut PCR-Abstriche gemacht werden. "Hoffentlich haben wir die Spitze erreicht", sagte der Stiftungsvorstand im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Großteil der betroffenen Bewohner habe Beschwerden, diese seien aber "zum jetzigen Zeitpunkt" noch nicht so gravierend. Vereinzelt hätten Bewohner allerdings auch ins Krankenhaus müssen. Die Situation sei extrem angespannt. "Ich denke, wir werden Menschen verlieren."

Sorge bereitet Wersch angesichts des zunehmenden Ausfalls von Mitarbeitern auch die Personalsituation. Denn die Pflege der Heimbewohner muss aufrecht erhalten bleiben. Derzeit werde über eine Verlängerung der Arbeitszeiten diskutiert. Man werde wohl auch Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückholen müssen.

Nach dem am Dienstag vom DK gemeldeten Corona-Ausbruch im Spital meldete das städtische Gesundheitsamt am Dreikönigstag 35 weitere positive Bewohner und zwei positive Mitarbeiter. Am Donnerstag waren in der städtischen Statistik dann noch einmal 21 positiv getestete Bewohner des Spitals registriert. Die Reihentestung in einer weiteren Senioreneinrichtung (DK berichtete) ergab keine weiteren positiven Fälle.

Im ebenfalls von der Heilig-Geist-Spital-Stiftung betriebenen Anna-Ponschab-Haus beim Klinikum gibt es bislang keine Coronafälle.

DK

Ruth Stückle