Pfaffenhofen - Die Entscheidung, dass im Freistaat Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten sind, trifft viele größere Volksfeste, Märkte und Dulten im Kreis.
Das Volksfest in Wolnzach ist beispielsweise ebenso abgesagt wie der Jetzendorfer Frautag. Bei den Volksfesten in Pfaffenhofen und Geisenfeld stehen Entscheidungen noch aus. Auch beim Barthelmarkt steht noch eine Verschiebung im Raum. Gestern hat Ministerpräsidenten Söder (CSU) bekräftigt, dass Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind. Prompt hat die Kreisstadt Veranstaltungen abgesagt, wie das geplante Maibaumaufstellen sowie die für den 3. Mai angesetzte Maidult.
Der Markt Manching bietet zwei Großveranstaltungen auf, die beide in Oberstimm steigen: den Barthelmarkt und die Gewerbemesse. Für das größte Volksfest in der Region sieht es düster aus. "Wir werden uns in den nächsten Tagen überlegen, ob sich der Barthelmarkt verschieben lässt oder ob das wegen Überschneidung mit anderen Festen gar nicht möglich ist", sagt Ordnungsamtsleiter Rainer Hofer. Endgültig entscheiden wird das wohl der Marktgemeinderat. Die Manchinger Gewerbemesse hingegen wird eventuell stattfinden - allerdings erst im Herbst. "Ich habe als Termin das Wochenende vom 16. bis zum 18. Oktober im Sinn", sagt Veranstalter Walter Schauß. Allerdings liegt ihm die schriftliche Genehmigung der Gemeinde noch nicht vor. "Daher ist das noch eher vage", so Schauß. Die möglichen Aussteller hätten ihm aber signalisiert, auch an diesem späten Termin stark interessiert zu sein.
Ob das Pfaffenhofener Volksfest stattfinden kann, ist noch unklar: Zwar ist es mit seinem Termin Anfang September nach aktuellem Stand nicht vom Verbot von Großveranstaltungen betroffen. Die Stadt will sich die Entscheidung aber noch offenhalten - mit Blick auf weitere Entwicklungen oder Entscheidungen der Staatsregierungen zu Großveranstaltungen.
Aus anderen Landkreisgemeinden kamen gestern ebenfalls Absagen: Das Wolnzacher Volksfest, das am 7. August begonnen hätte, wird "in Anbetracht der Sachlage nicht stattfinden", so Bürgermeister Jens Machold (CSU). Falls es eine "überraschende Neuwende" gebe, werde man neu beraten. Zum Beispiel, wenn die Frage geklärt sei, was man unter einer Großveranstaltung verstehe, also wie viele Personen da pro Tag oder über eine Woche gemeint sind. "Wir gehen allerdings jetzt davon aus, dass damit alle Feste gemeint sind. "
In Geisenfeld fällt dem Verbot aller Großveranstaltungen der für den 31. Mai geplante Kreisfeuerwehrtag als Höhepunkt der 150-Jahr-Feier der Geisenfelder Wehr zum Opfer. Abgesagt wurde auch das Pfingst-Openair am 30. Mai und gestrichen werden muss wohl auch das Hopfensiegelfest am 2. August. Was das Geisenfelder Volksfest (18. bis 22. September) angeht, wollten sich die Stadtverantwortlichen noch nicht endgültig festlegen.
Einen kleinen Hoffnungsfunken hat der Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken (JWU) noch: Eventuell fällt das vergleichsweise kleine Paarfest ja nicht unter die Definition einer Großveranstaltung. So wirklich dran glauben kann der Rathauschef aber dann doch nicht: "Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es stattfinden kann. " Besprochen wird das aber erst in der zweiten Maihälfte.
pat/dbr/kog/mck/str
