Ingolstadt
Christine Seehofer erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement für Unicef

24.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:57 Uhr
Timo Schoch
Unermüdlich im Einsatz für Unicef: Christine Seehofer (2. von rechts) und Mitstreiterinnen am Rande des Rathausplatzes. −Foto: Schoch

Ingolstadt - Der blau-weiße Stand ist von weit her sichtbar.

"Unicef - gemeinsam für Kinder" steht auf dem Zeltdach. Darunter ist ein Tisch platziert mit vielen Grußkarten und blauen Unicef-Tüten mit Informationsmaterial. Mittendrin bei jedem Wetter: Christine Seehofer. Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement hat sie nun das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die Ingolstädterin setzt sich für Kinder ein und sammelt Geld für Unicef-Projekte. "Die Gewalt gegen Kinder hat in der Corona-Pandemie leider zugenommen", sagt Christine Seehofer. "Selbst in Deutschland werden Kinder hart erzogen und geschlagen. " Deshalb hat Unicef die Gewalt gegen Kinder zu einer Aktion gemacht. Das heißt: informieren und sensibilisieren.

Für Seehofer sind die Kinder dieser Welt enorm wichtig. Eine Herzensangelegenheit. Mehr noch: eine Lebensaufgabe. "Die Kinder sind unsere Zukunft", sagt die dreifache Mutter und Oma. "Es muss unser aller Ziel sein, dass sie überall auf der Welt gewaltfrei aufwachsen, mit guter Bildung. " Und dafür engagiert sie sich seit rund 30 Jahren ehrenamtlich.

Im Jahr 1989 zog Seehofer mit ihrem Mann von Ingolstadt nach Kulmbach. "Dort wurden in der Sparkasse Grußkarten verkauft", erinnert sie sich. "Ich hatte damals zwei kleine Kinder, kannte niemanden und bin deshalb dazugegangen. " Der Beginn von allem. Seehofer gründete daraufhin eine Ortsgruppe von Unicef. Sie organisierte Veranstaltungen, eine Aids-Gala, kooperierte mit den Bayreuther Festspielen, sensibilisierte die Menschen für die Unicef-Projekte und sammelte Geld.

2002 kehrte die Familie Seehofer zurück nach Ingolstadt, als Christines Mann Dieter Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ingolstadt wurde. Und auch dort setzte Christine Seehofer ihr Engagement fort. Sie lernte Marianne Büchl kennen und gründete mit ihr zusammen in Ingolstadt eine Ortsgruppe. "Immer mehr Frauen aller Altersschichten arbeiten nun ehrenamtlich für Unicef in Ingolstadt", sagt Seehofer. Rund 30 Menschen, darunter zwei Männer, engagieren sich, organisieren Veranstaltungen, helfen an Ständen und verkaufen Grußkarten für Unicef-Projekte.

Besonders stolz ist Seehofer beispielsweise auf die über 100 Schulläufe in und um Ingolstadt, die seit der Gründung der Unicef-Ortsgruppe veranstaltet wurden. Die Spenden fließen zu gleichen Teilen an die Schulen zurück und an Bildungsprojekte in Afrika. Auch die Teilnehmerzahlen für die Firmenläufe wachsen kontinuierlich. Inzwischen engagieren sich auch zwei Hochschulgruppen für Unicef und der Stand am Ingolstädter Christkindlmarkt ist eine Institution. Es tut sich also etwas - dank Christine Seehofer. Deshalb erhielt sie nun das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf übergab den Orden, stellvertretend von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Über die Auszeichnung habe ich mich natürlich sehr gefreut", sagt Seehofer. "Allerdings macht erst die Gruppe dieses Projekt so erfolgreich. " Einen besonderen Platz in ihrem Haus hat das Verdienstkreuz natürlich trotzdem erhalten.

Das Bundesverdienstkreuz ist also eine Anerkennung des sozialen Engagements Seehofers. Und weitere Motivation. Auch deshalb stand sie selbstverständlich mit anderen Unicef-Frauen am Mittwoch am Unicef-Stand zwischen neuem Rathaus und Sparkasse. Sie verkauften Grußkarten und informierten über die Kinderrechte. Ein wichtiges Thema. Für Christine Seehofer eine Herzensangelegenheit. Eine Lebensaufgabe.

DK

Timo Schoch