Ingolstadt
CSU kürt neuen Chef in der Nibelungenhalle

Unter strengsten Corona-Regeln wird Stefan Huber zum Kreisvorsitzenden gewählt

18.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:53 Uhr
Der neue CSU-Kreisvorsitzende Stefan Huber. −Foto: Schwarz

Großmehring - Zeichen einer besseren Zeit?

Aufgrund der sich täglich verschlechternden Corona-Lage machte sich der CSU-Kreisverband Ingolstadt auf die Suche nach einem Corona-konformen Ort für seine Kreisdelegiertenversammlung, die trotz widriger Umstände in Präsenz und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen (unter anderem 2G+) abgehalten werden sollte. Denn es galt, einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Fündig wurde man in Großmehring bei der dortigen Nibelungenhalle. Denkt man an den politischen Aschermittwoch, war der Name der Halle sicherlich ein gutes Omen.

Und diese Vorzeichen bewahrheiteten sich: Mit 96,7 Prozent der Stimmen wurde der 38-jährige Stefan Huber aus dem Ingolstädter Südwesten am Donnerstagabend zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Sein Kommentar: "Ich bin fest entschlossen, die CSU zu neuer Stärke zu führen. "

Huber folgt damit auf Alfred Grob. Dieser war im Laufe des Jahres zur Erkenntnis gekommen: "Drei Posten auf einmal. Das geht nun wirklich nicht. " Er sei generell kein Freund von Ämterhäufungen und mit seinen Aufgaben als Landtagsabgeordneter und Fraktionsführer der CSU im Stadtrat genug ausgelastet, erklärte er. Folglich stellte Grob sein Amt als Vorsitzender des Kreisverbandes zur Verfügung. Vor zehn Tagen nominierte der Kreisvorstand in überraschender Einmütigkeit Stefan Huber als Nachfolger.

Huber verstand es in seiner Bewerbungsrede, die christsoziale Seele ein wenig zum Leuchten zu bringen an diesem dunklen Novemberabend - trotz des der Stimmung nicht zuträglichen großen Abstands zwischen den einzelnen Sitzplätzen. Er präsentierte sich charmant und glaubwürdig als bodenständiger Handwerker, der nun für die Partei die Ärmel hochkrempeln will. Und mit kräftigen Armen die auseinander gedrifteten Lager der Partei wieder zusammenziehen will. "Es braucht den Willen zur Gemeinsamkeit", betonte Huber in seiner Rede.

Er beleuchtete die Kraft, die die CSU immer noch in sich trage. Doch er mahnte auch: "Entscheidend für die Zukunft ist doch, dass es uns wieder besser gelingt, das Lebensgefühl in Ingolstadt zu treffen! " Dazu brauche es vor allem Zusammenhalt und einen klaren Kurs. Die 96,7 Prozent Zustimmung zeigten, dass die Aufbruchstimmung aus Hubers Rede bei den insgesamt 94 Delegierten ankam.

Für die Rückschau zeichnete noch der alte Vorsitzende Alfred Grob verantwortlich. Er gliederte sie in drei Abschnitte: Die Zeit der Kommunalwahl 2020; die Hochphase der Corona-Zeit, in der man trotz aller Probleme das Parteileben habe aufrecht erhalten können; und die Zeit der zumindest aus Ingolstädter Sicht erfolgreichen Bundestagswahl bei gleichzeitiger Aufarbeitung der Kommunalwahl-Niederlage - bei der man in den einzelnen Arbeitsgruppen dazu gut voran komme. Aber die CSUler hoffen ja darauf, dass mit Stefan Hubers Energie an der Kreisspitze die Zeiten wieder besser werden. Einen "echten Anpacker und Macher" nannte ihn der mit großer Verspätung noch aus Berlin in Großmehring eingetroffene CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl.

DK

Markus Schwarz