Ingolstadt
"Besondere Menschen" tanzen im Vatikan

Ingolstädter Kunstzentrum findet international Beachtung - Jugendliche gestalteten Skulpturen

15.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:58 Uhr
Kunst zum Thema "Umarmung": Die Ingolstädter haben bei der Gestaltung der Skulpturen in Rom mitgewirkt. −Foto: Verein Besondere Menschen

Ingolstadt (DK) Im Rahmen einer inklusiven Performance wurde das Ingolstädter Kunstzentrum Besondere Menschen unter der Leitung von Maria Tietze und mit Unterstützung des Caritas-Zentrums St. Vinzenz in den Vatikan eingeladen.

Der argentinische Künstler Alejandro Marmo hat dort seine Großskulpturen "Jungfrau von Luján" und eine Skulptur der Serie "Cristo Obrero" eingeweiht. Die Skulpturen wurden von Jugendlichen unter seiner Anleitung gestaltet. Sie haben dafür unterschiedlichstes Metall in Buenos Aires gesammelt und daraus die überlebensgroßen Werke entwickelt. Das Thema der Kunstwerke ist die "Umarmung" - die Umarmung als heilende Botschaft. Entstanden aus Dingen, die weggeworfen oder beiseite gelegt wurden.

Marmo war es bei der Präsentation der Kunstwerke wichtig, die Idee der Umarmung noch weiter zu fassen. Er hat die Tänzerinnen und Tänzer des Kunstzentrums Besondere Menschen (Maria Tietze, Katharina Kramer, Marina Lösl, Sofie Fürbacher-Walter und Dara Sherry) sowie drei Musikerinnen aus Argentinien nach Italien eingeladen. Er schafft so eine Umarmung aus Bildender Kunst, Tanz und Musik. Eine Umarmung der Länder Italien, Deutschland und Argentinien.

Für die drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Besonderen Menschen war diese Reise ein ganz großes Erlebnis. "Sie waren selbstverständlich Teil einer künstlerischen Gesamtidee. So wie sie mit ihren unterschiedlichsten Behinderungen auch selbstverständlich ein Teil dieser Gesellschaft sind", wie das Kunstzentrum berichtet. Marina Lösl sagt dazu: "An Inklusion und diesem Projekt finde ich toll, dass jeder Kunst machen kann. Ob er tanzen möchte oder Musik machen - jeder fühlt sich wohl hier. "

"Kunst muss großzügig sein", unter diesem Motto hat es sich das Team des Zentrums Besondere Menschen zur Aufgabe gemacht, die aktive Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung am Kunst- und Kulturleben in Ingolstadt zu ermöglichen. Die gemeinnützige Organisation wurde von der Schauspielerin und Tänzerin Maria Tietze ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, Tanz, Musik, Theater und Malerei für Menschen mit Behinderung anzubieten und diese öffentlich sichtbar zu machen. "In den unterschiedlichen Kunstgruppen haben unsere Teilnehmer die Möglichkeit, sich in einem professionellen Umfeld künstlerisch auszudrücken, zu experimentieren und sich zu entfalten", heißt es auf der Homepage des Kunstzentrums.

Mittlerweile unterstützen acht Künstler und Pädagogen den karitativen Verein. "Für uns ist Kunst eine universelle Sprache, die in jedem Menschen angelegt ist. Unabhängig von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten sind jedem Werkzeuge für eine künstlerische Betätigung intuitiv zugänglich. Gerade wenn Ausdrucksmöglichkeiten wegen Behinderung beschränkt sind (etwa auf verbaler Ebene), erweist sich die künstlerische Betätigung als hervorragendes Mittel zur Kontaktaufnahme und Interaktion. "