Ingolstadt
Mit X und S zum Audi-Bahnhof

INVG fährt den neuen Schienenhalt ab dem Fahrplanwechsel im Dezember mit neun Linien an

16.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:49 Uhr
So gut wie fertig ist der dritte Ingolstädter Bahnhof: "Ingolstadt Audi". Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll direkt am Werksgelände der Regionalexpress zwischen Treuchtlingen und München halten - und neun Buslinien der INVG ebenso. −Foto: Hammer/INVG

Ingolstadt (DK) Einen neuen Fahrgastrekord mit 57383 Einsteigern täglich unter der Woche hat die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) bereits bekanntgegeben.

Das städtische Busnetz erreicht damit aber gerade einmal die Werte von um die Jahrestausendwende, ehe die große Sparorgie den ÖPNV in Ingolstadt erfasste. Dass sich Investitionen ins Angebot auch lohnen, zeigen die aktuellen Zahlen einmal mehr. Ein Weg, den die Geschäftsführung mit der Rückendeckung durch den Aufsichtsrat weitergehen will. Ganz besonders mit Blick auf den Audi-Bahnhalt, der kurz vor Weihnachten in Betrieb gehen soll. Wie die Anbindung des dritten Ingolstädter Bahnhofs mit Buslinien nach dem Fahrplanwechsel aussehen soll, stellte die INVG-Führung gestern vor. Genauso wie Umstrukturierungen bei anderen Linien.

Audi-Bahnhalt: Der Schienenhalt direkt am Werksgelände des Autobauers ist so gut wie fertig. Neben dem Tor 9 entsteht gerade die Verkehrsdrehscheibe Nord, die von der INVG ab dem 3. Dezember angefahren wird - und zwar mit neun Linien: 11, X11 und X12, 15, 55, sowie S4, S7, S8 und S9. "Alle, die bereits die TE anbinden", sagte INVG-Geschäftsführer Robert Frank. Und der 11er, der als eine Hauptanbindung zu Audi bisher nur bis zum Tor 10 an der Ettinger Straße ging, fährt dann ganztägig bis zum Bahnhof durch.

Gleich acht Bussteige sind an der Verkehrsdrehscheibe Nord zu finden. Am Hauptbahnhof seien es im Vergleich dazu nur sechs, war OB Christian Lösel ganz wichtig zu betonen. "Man kann den ganzen Norden anbinden", freute sich der Vorsitzende des INVG-Aufsichtsrats. Bekanntlich steht der Schienenhalt jedermann offen, nicht nur Audi-Mitarbeitern. Zunächst wird der Bahnhof vom Regionalexpress zwischen Treuchtlingen und München im Stundentakt angebunden. Nach dem geplanten Umbau des Bahnhofs Gaimersheim als Wendepunkt soll es ein Halb-Stunden-Takt werden, denn dann könnten Agilis-Züge über den Nordbahnhof hinaus durchfahren.

Vielleicht kommt als Bus für den Audi-Bahnhof noch eine Tangentiallinie (also ohne Umweg ZOB) zwischen Etting und dem Klinikum hinzu, welche die Freien Wähler ins Gespräch gebracht haben. Kostenpunkt: 350000 Euro jährlich. Darüber - und andere Ideen - soll in einem ÖPNV-Workshop am 11. Oktober diskutiert werden.

Nachtlinien: Beschlossen ist eine Änderung bei den Nachtlinien, die in den letzten Jahren immer beliebter wurden (Fahrgastplus von 23 Prozent im abgelaufenen Jahr). Aber in der Nacht zum Sonntag ist eine Lücke zwischen 3.15 Uhr, wenn der letzte Bus fährt, und dem ersten Tagesbus um 7.15 Uhr. Diese wird nun nahtlos geschlossen, im Stundentakt fahren dann die Busse für die Nachtschwärmer oder die ersten Schichtarbeiter durch.

Christian Rehberger