Ingolstadt
22-jähriger Gaimersheimer stirbt bei Unfall auf der A9

Crash am Stauende

21.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:48 Uhr
Ein tödlicher Unfall passierte am Sonntagabend auf der A9. Das hat weitreichende Folgen. −Foto: Reiß

Manching (DK) Zu einem tödlichen Unfall auf der A9 zwischen Manching und Ingolstadt Süd ist es am späten Sonntagabend gekommen. Die Sperre der Autobahn dauerte über Stunden an. Am frühen Montagmorgen kam es am Stauende erneut zu einem Unfall, deshalb war die Autobahn in Fahrtrichtung Nürnberg wieder voll gesperrt.

Gegen 23.05 Uhr ereignete sich der tödliche Crash am Sonntagabend. Ein 22-Jähriger aus Geisenfeld war mit seinem BMW M4 "mit sehr hoher Geschwindigkeit" auf der linken Spur unterwegs, wie die Polizei am Vormittag mitteilt. Kurz nach der Anschlussstelle Manching drängte er zunächst einen Audi vor ihm zu einem Spurwechsel. Dann fuhr er ungebremst auf einen vorausfahrenden Audi A4 auf, der auf der linken Spur mit etwa Tempo 120 unterwegs war und gerade ein Wohnanhängergespann überholte.

BMW-Fahrer nur leicht verletzt

Der BMW prallte in die Mittelleitplanke, überschlug sich und kollidierte mit einem Wohnanhänger, der auf der mittleren Spur unterwegs war. Er schleuderte weiter auf dem Dach, kam nach 300 Metern nach rechts von der Fahrbahn ab und im Grünstreifen wieder auf den Rädern zum Stehen. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt, er wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht.

Am Steuer des Audi saß ein 22-Jähriger aus Gaimersheim mit kroatischer Staatsbürgerschaft. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sein Auto über die Fahrbahn nach rechts geschleudert. Anschließend fuhr der Audi 150 Meter die Böschung entlang, bevor er zurück auf der Fahrbahn zwischen dem rechten und mittleren Fahrstreifen quer zum Stillstand kam. "Nach ersten Ermittlungen wurde der 22-jährige Audi-Fahrer unmittelbar bei dem Unfall getötet", heißt es im Polizeibericht. 

Der schwer beschädigte Wohnanhänger konnte von dessen 49-jährigen Fahrer aus Waigolshausen zum Pannenstreifen gelenkt werden, der Mann blieb unverletzt.

Zur Klärung des Unfallhergangs wurde ein Gutachter hinzugezogen, der nun sowohl das Unfallgeschehen als auch den Zustand der beteiligten Fahrzeuge zum Unfallzeitpunkt rekonstruieren soll. Der Führschein des 22-jährigen BMW-Fahrers wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Wegen der Unfallaufnahme und der Bergung der Fahrzeuge war die A9 bis etwa 5 Uhr gesperrt, der Verkehr wurde in dieser Zeit an der Anschlussstelle Manching ausgeleitet, wodurch es zu einem mehrere Kilometer langen Rückstau kam.

Unfall am Stauende

Die Polizei bestätigt auf Anfrage, dass die Autobahn über Stunden gesperrt war. Gegen 5.20 Uhr am Montagmorgen ereignete sich dann laut Angaben der Beamten am Stauende nochmal ein Unfall, bei dem ein Lastwagen beteiligt war. Als der Stau im Begriff waren sich aufzulösen, ereignete sich einen Kilometer vor der Anschlussstelle Manching Richtung Nürnberg, also zwei Kilometer hinter der ersten Unfallstelle, ein weiterer Unfall auf dem rechten Fahrstreifen, an dem zwei Lastwagen beteiligt waren. Bei zäh fließendem Verkehr fuhr ein 35-jähriger aus Polen mit einem Sattelzug auf einen vorausfahrenden Lastwagen auf. Dessen 52-jähriger Fahrer aus Landshut erlitt dadurch mittelschwere Verletzungen, der 35-Jährige kam mit leichteren Verletzungen davon.

Stau bis zum Kreuz Holledau

Durch den Unfall wurde der vorausfahrende Lastwagen nach rechts in den Grünstreifen geschoben, beim zweiten Sattelzug löste sich der Auflieger, der schließlich auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen kam. Zur Bergung der Fahrzeuge war die A9 für weitere eineinhalb Stunden komplett gesperrt, erst ab 7 Uhr konnte ein Fahrstreifen frei gemacht werden, ab 8.30 Uhr dann ein weiterer. Im morgendlichen Berufsverkehr reichte der Stau trotz einer Ausleitung an der Anschlussstelle Langenbruck zeitweise bis zum Dreieck Holledau zurück. Der Schaden an den beiden beteiligten Lastwagen wird auf 230.000 Euro geschätzt.

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei bittet um die Hilfe der Bevölkerung. Zeugen, die (unmittelbar) in Sachen Unfallhergang, aber auch im Vorfeld des Zusammenstoßes Beobachtungen gemacht haben, die relevant sein könnten, werden gebeten, sich unter Telefon (0841) 9343-4410 zu melden, wie es in einer Mitteilung von Donnerstag heißt.