Ingolstadt
6, 11, 21 oder 42 Kilometer

1300 Teilnehmer an den Internationalen Wandertagen und am Internationalen Marathon in Ingolstadt

17.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Perfektes Wetter: Rund 1300 Männer, Frauen und Kinder marschierten und liefen im Rahmen der Internationalen Wandertage des WF Region Ingolstadt rund um oder durch Ingolstadt. −Foto: Hauser

Ingolstadt (ok) Das Thermometer zeigt minus vier Grad.

Trotzdem stehen am Samstag um 7 Uhr rund 140 Unentwegte am Start. Es warten 42 Kilometer am Stück auf die Freiwilligen: der samstägliche Marathon im Rahmen der Internationalen Wandertage des Wandervereins Region Ingolstadt (WF) am Samstag und Sonntag. "Nach 35 Jahren Pause gibt es wieder einen Marathon", erzählt Helmut Häckl, Vorsitzender des WF. Es war eine richtige Entscheidung: Insgesamt absolvierten 170 Männer und Frauen die 42 Kilometer, zum Teil in unter vier Stunden. 110 schafften die Halbmarathon-Distanz (21 Kilometer), und gut 1000 Teilnehmer wanderten auf den sechs oder elf Kilometer langen Strecken.

Gerhard, Josef, Hans und Franz waren am Samstag aus Österreich angereist. "Wir gehen die 42 Kilometer", sagte Gerhard. "Später wird Brotzeit gemacht, und dann fahren wir wieder heim. " Immerhin 350 Kilometer. Warum die Eile? "Morgen warten beim Wandertag bei uns daheim nochmal zwölf Kilometer. "

45 von 60 WF-Mitgliedern waren am Wochenende im Einsatz. Kontrollstellen besetzen, Anmeldungen annehmen, Verpflegung bereitstellen oder auch den Verkehr einweisen. Anita Binner, Magdalena Escher und Bianka Krauß betreuten die Wanderer am Kontrollpunkt im Stadtmuseum. Neben dem Stempel gab es hier auch - "Aber nur für die Marathonläufer" - Bananen, Äpfel, Schmalzbrote und Mineralwasser. Der "normale" Wanderer hat seine Verpflegung im Rucksack dabei.

Mit steigenden Temperaturen wird die Laune auch immer besser. Rita Lichtinger, Alfred Schwarzer und Gerd Stadlmeier vom WV Weichering sind die Frühaufsteher. "Der Rest von unserem Verein kommt noch. " Stadlmeier erzählt, dass das Trio an beiden Tagen läuft. "Aber die, die am Samstagabend zum Faschingsball gehen, sind morgen wohl nicht mehr dabei. "

"International" waren die Wandertage und der Marathon ausgeschrieben. Teilnehmer kamen unter anderem sogar aus Belgien. Wohnmobile fanden sich in der Nähe des Starts am Brückenkopf. Eine große Gruppe bildete die Marschtruppe Oberbayern, Reservisten der Bundeswehr, zum Teil mit Familienmitgliedern. Johann Rötzer aus Regensburg erzählt vom Marsch der Verbundenheit, der jedes Jahr in einem anderen Bayerischen Regierungsbezirk stattfindet und verhindern soll, dass in Vergessenheit gerät, wie viele deutsche Soldaten in Krisengebieten weltweit schon gestorben sind. 15 von ihnen marschierten 21 Kilometer, zehn sogar 42.

Verspätet ("Der Verkehr war Schuld") gingen Bernd und Ralph aus Esslingen die 42 Kilometer an: "In sieben bis acht Stunden sind wir wieder da. " Nach einer Knieoperation wollte es Ralph auch nicht übertreiben. "Wir haben gehört, dass die Organisation hier gut sein soll. Deswegen sind wir das erste Mal dabei. "

Gemütlicher ging es bei Monika (78), Maria (72) und Annelies (70) aus Mühlhausen bei Augsburg zu. "Wir begnügen uns mit sechs Kilometern und freuen uns auf die Würstl, die es am Ziel gibt. " Tempo machte Eduard Schlosser aus Friedberg. Der 74-Jährige ("Ich bin jedes Jahr hier") rannte die 21-Kilometer-Runde. Herbert Kögler (Naturfreunde Lenting) lief die kleine Runde am Samstag ohne, am Sonntag dann mit Familie. Stolz zeigt er sein Wertungsheft. 25000 Kilometer ist er in den vergangenen 43 Jahren schon gewandert. Beim Würstl-Essen waren dann viele begeistert: "Eine tolle Strecke. Alles in der Stadt und alles im Grünen. "