Día de los muertos
50 lebende Tote am Rathausplatz

Tradition aus Lateinamerika – Hunderte Zuschauer sind begeistert

28.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:59 Uhr

Der Tod trägt bunt: In morbiden, aber farbenfrohen Kostümen zogen am Freitag Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Día de los muertos durch die Innenstadt. Organisiert wurde das Spektakel vom Verein Lat-IN (Latinoamericanos in Ingolstadt). Fotos: Hauser

Spektakel auf dem Rathausplatz: Rund 50 verkleidete, geschminkte, bunt angezogene, blumenbehütete, singende, tanzende und gut gelaunte Menschen mit südamerikanischen Wurzeln faszinieren am Freitagnachmittag mit ihrem außergewöhnlichen Auftritt Hunderte von Zuschauern. Sie feiern den Día de los muertos, den Tag der Toten.

„Wir sind vorbeigekommen und stehengeblieben. Was für ein Spektakel“, sagt eine junge Frau, die mit ihren Kindern zuschaut. „Wir sind extra aus Neuburg gekommen, weil wir es in der Zeitung gelesen haben. Wirklich schön“, strahlt ein Ehepaar.

„Die Kostüme und die Blumenhüte sind wunderbar“

Die vierjährige Amelie aus Gaimersheim hält sich spürbar gerne am Papa fest, sagt dann aber ganz mutig: „Die Menschen schauen lustig aus.“ Helga Korisanski (80) aus Ingolstadt steht mit ihrem Rollator am Rand und lächelt: „Ich weiß, um was es geht. Und ich finde es gut. Die Kostüme und die Blumenhüte sind doch wunderbar.“ Unter den Zuschauern: Viele Kinder, geschminkt wie die Großen, sind mit Mama und Papa oder Oma und Opa gekommen. Als sich der Zug vom Rathausplatz Richtung Fußgängerzone bewegt, rufen die Kinder: „Ja, die Parade. Ich will mitgehen.“

Auch die Kapelle mit südamerikanischer Musik zieht los. „Die dürfte nächstes Jahr gern mehr und lauter spielen“, sagt ein älterer Herr. Überbleibsel des Día de los muertos am Rathausplatz sind Blütenblätter, die den fein geschmückten Damen von den Hüten oder aus den Haaren gefallen sind. Schön: Sehr viele der Besucher ziehen – bei bestem Wetter – mit in Richtung Kreuztor.