„Wir haben die Punkte verschenkt“
2. Frauen-Bundesliga: FC Ingolstadt gegen Eintracht Frankfurt erneut zu harmlos

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 20:06 Uhr
Sabine Kaczynski

Es läuft nicht: Auch gegen Eintracht Frankfurt blieben die Fußballerinnen des FC Ingolstadt hinter ihren Möglichkeiten und mussten am Ende mit einem 0:1 leben – der siebten Niederlage im Neuen Jahr. Foto: Imago Images

Am 22. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga mussten die Frauen des FC Ingolstadt gegen die U20 von Eintracht Frankfurt die siebte Niederlage der Rückrunde verkraften. Nach einem torlosen ersten Durchgang erzielte Paulina Platner in der 73. Minute den einzigen Treffer der Partie. Die Schanzerinnen stagnieren auf Tabellenplatz neun, der Abstand auf die Abstiegsränge bleibt bei neun Zählern.

FCI-Coach Miren Catovic veränderte seine Startformation auf zwei Positionen: Für Anna-Lena Daum rückte Franziska Maier ins Tor, Verteidigerin Lea Wolski wurde von Anna-Lena Härtl ersetzt. Bei bestem Fußballwetter und sommerlichen Temperaturen vermieden beide Teams zunächst das große Risiko und setzten vor allem auf defensive Stabilität. Die Gäste aus Frankfurt hatten leichte Feldvorteile, scheiterten aber immer wieder an der gut gestaffelten Schanzer Verteidigung.

Die Gastgeberinnen standen sich – wie zuletzt häufig – im Offensivspiel mit schlecht gespielten letzten Pässen selbst im Weg. Dennoch hatten sie durch Pija Reininger nach dem Zuspiel von Melike Pekel in der 14. Minute eine erste dicke Möglichkeit, doch der Schuss ging am Tor vorbei. Im weiteren Verlauf wurden die Schanzerinnen etwas mutiger, agierten zunehmend auf Augenhöhe, waren aber im letzten Drittel weiterhin zu harmlos. Torraumszenen blieben daher auf beiden Seiten Mangelware. Viele kleine Fouls mit anschließenden Freistößen ließen zudem keinen wirklichen Spielfluss zu.

Erst nach 28 Minuten ergab sich mal wieder eine gute Möglichkeit für den FCI, als Samantha Stiglmair zu Fall kam. Die Gefoulte übernahm aus guter Position den Freistoß selbst, traf jedoch nur den Pfosten. Auf der anderen Seite zielte Joanna Brengel deutlich übers Tor (32.), Johanna Bergs Versuch vier Minuten später landete in den Armen von FCI-Keeperin Maier. Lediglich durch Standards ergaben sich Halbchancen, weil auf beiden Seiten immer wieder der letzte Pass in die Spitze misslang. Folgerichtig ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

„Außer den beiden vergebenen Möglichkeiten von Pija und Sammy hat sich kein Team eine wirkliche Chance herausgespielt“, haderte Catovic zur Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel gehörte die erste Möglichkeit den Gästen. In der 51. Minute strich die Kugel aber am Tor vorbei. Auf der Gegenseite kam Reininger nach schöner Vorarbeit von Pekel und Ivana Slipcevic im Strafraum zu Fall, doch der erhoffte Pfiff der Schiedsrichterin blieb aus (55.). Zwei Minuten später hatte Lisa Ebert die Möglichkeit zum Führungstreffer, doch ihren Kopfball nach einer Ecke entschärfte die Gäste-Torfrau.

Das war es erstmal mit der Ingolstädter Torgefahr, nun wurden die Frankfurterinnen deutlich stärker, hatten mehr von der Partie und bauten Druck auf. In der 73. Minute passierte es dann: Nach ihrer Ecke kam Limani erneut an die Kugel, flankte nach innen und Platner vollendete per Kopf zum 0:1 für die Gäste. Fast im Gegenzug hatte die gerade eingewechselte Nina Penzkofer die Chance auf den Ausgleich, doch auch sie vergab. Die Ingolstädterinnen blieben offensiv letztlich zu ungefährlich, wie auch beim Schussversuch von Helene Schäfer in der 80. Minute.

Die Gäste agierten etwas druckvoller, doch Zählbares kam auch bei ihnen nicht mehr heraus, so dass es beim 0:1 blieb. „Frankfurt war ein schwacher Gegner, den wir problemlos hätten schlagen können. In Momenten, in denen wir viel Platz und Zeit hatten, haben wir aber extrem viele technische Fehler gemacht, die Bälle falsch angenommen, schlechte Pässe gespielt und keine guten Abschlüsse gezeigt. Eigentlich war es ein totes Spiel, das 0:0 ausgehen muss. Aber wir schaffen es, solche Spiele immer wieder zu verlieren. Das treibt mich wirklich zum Wahnsinn. Wir geben lieber Verantwortung ab, als selbst etwas zu versuchen. Wir haben diese Punkte schlichtweg verschenkt“, schimpfte Catovic.

Um zumindest beim Thema Klassenerhalt auf der sicheren Seite zu sein, kommt dem anstehenden Auswärtsspiel beim Tabellenzwölften SV Weinberg (Sonntag, 14 Uhr) große Bedeutung zu. Mit einem Sieg wären die Ingolstädterinnen endgültig gesichert und könnten die verbleibenden drei Saisonspielen ohne den ganz großen Druck auflaufen.

DK

FC Ingolstadt: Maier – Härtl (58. Wolski), Fritz, Ebert, Suttner (58. Vidovic) – Böhm (73. Schäfer), Stiglmair – Reininger, Slipcevic (73. Spielmann), Krist – Pekel (65. Penzkofer).
Tor: 0:1 Platner (73.). – Schiedsrichter: Fritz (Abtsgmünd). – Zuschauer: 95.