Die meisten Unternehmen kennen bei der Werbung ja keine Schamgrenzen.
Sie protzen gerne mit Sprüchen wie "Alle reden vom Wetter. Wir nicht" und behaupten wie die Deutsche Bahn, ihre Züge wären praktisch immer pünktlich. Ein bekannter Autobauer prahlt mit seinem "Vorsprung durch Technik" , meint damit aber kaum die betrügerische Software in seinen Dieselautos. "Gesagt. Getan", behauptet ungerührt ein amerikanischer Paketversender. Dass er mit diesem Versprechen seine Mitarbeiter, die für das großspurige "Getan" verantwortlich sind, antreibt, stört dabei nicht.
Umso rühmlicher ist da die Ausnahme, die kürzlich auf dem Erlebnisbauernhof im Auhof zu sehen war: "Arbeite fröhlich und gediegen, was nicht fertig ist, bleibt liegen. " Da nimmt mal jemand Rücksicht auf sein Personal! Und verspricht der Kundschaft nicht gleich das Blaue vom Himmel. Dass es sich um einen Slogan der Deutschen Post handelt, darf angesichts der jüngsten Negativschlagzeilen zu befristeten Arbeitsverträgen bezweifelt werden. Denn wer zu oft krank war, bekommt keinen Vertrag. Mehr als sechs Mal oder 20 Tage in zwei Jahren genügen dafür schon. Den passenden Werbespruch zu dieser Praxis liefert der Wodkaabfüller Puschkin: "Nur für harte Männer. "
