Besucher bestaunen Bildstock

04.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:52 Uhr

Bildhauer Rupert Fieger aus Eichstätt zeigt den Laibstädtern, wie er den Jurastein bearbeiten muss, damit am Ende ein Bildstock zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua herauskommt. - Foto: Herler

Laibstadt (nhe) Über den Fortschritt der Arbeiten am Antoniusbildstock informierte sich eine kleine Abordnung des Heimatvereins Laibstadt, schließlich ist der Einweihungstermin am Sonntag, 8. Juni, nicht mehr allzu weit entfernt.

Der Eichstätter Bildhauer Rupert Fieger zeigte sich erfreut über das große Interesse an seiner Arbeit und erklärte seine Ideen und die anschließende Umsetzung. Scherzhaft zitierte er einen Satz, der dem großen Michelangelo zugeschrieben wird: "Die Bildhauerei ist eine einfache Sache, man muss nur das wegschlagen, was nicht zur Figur passt."

Dass es dann doch nicht ganz so einfach ist, wurde den Gästen bei seinen weiteren Ausführung deutlich, und es wurde klar, worauf ein Bildhauer bei seinen Arbeiten alles zu achten hat. Der Stein stammt aus einem Steinbruch bei Ruppertsbuch. "Es handelt sich um eine gut zu bearbeitende Gesteinsart." Allerdings sei durch die mögliche Verwitterung an der freien Luft der Bildstock alle fünf Jahre mit einer speziellen Lösung zu besprühen.

Fieger war eine schlanke hohe Säule vorgeschwebt, und so beträgt der Grundriss nur etwa 30 mal 30 Zentimeter. Dafür wurde der Bildstock mit fast zwei Metern doch um einiges größer als ein Durchschnittsmensch. "Man soll ja auch hoch schauen, zu einem Heiligen", meinte der Künstler augenzwinkernd.

Plastisch und Realitätsnah

Da der Heilige Antonius von Padua in der Regel mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt wird, hat er der Figur gleich ein Kleinkind in die Hände gedrückt, und das alles so plastisch und realitätsnah, dass man als Laie nur staunen kann. "Die Schwierigkeit ist dabei natürlich, wohin mit all den Händen." Doch Fieger hat auch dieses Problem gekonnt gelöst, so dass die Laibstädter zugeben konnten, in ihren Erwartungen weit übertroffen worden zu sein.

Schnell einig waren sich die Besucher mit dem Künstler, als es darum ging, welche Inschrift an der Stehle angebracht werden soll. Auf halber Höhe wird nun der Satz "Heiliger Antonius von Padua, bitte für uns" stehen, allerdings in lateinischer Sprache, der Sprache der Kirche. Sogleich fing Fieger an, die ersten Buchstaben in den Stein zu meiseln, um den Gästen zu zeigen, wie diffizil die Arbeit ist.

Am Freitag soll der Bildstock angeliefert und aufgestellt werden, damit am Sonntag, 8. Juni, um 14 Uhr die feierliche Einweihung durch Stadtpfarrer Tobias Göttle erfolgen kann. Zum Einweihungsakt sind insbesondere alle Antons und Antonias aus nah und fern herzlich eingeladen.