Freystadt
Zwischen Kettenkarussell und Kontrabass

Auf die gewohnt derbe Art eröffnet Lizzy Aumeier die neue Spielzeit im Freystädter Spitalstadl

25.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:58 Uhr

Freystadt (haz) Als es heuer bekannt geworden ist, dass Lokalmatadorin Lizzy Aumeier die neue Spielzeit im Freystädter Spitalstadl eröffnet, waren die Eintrittskarten in kürzester Zeit ausverkauft.

Den Reaktionen des Publikums zufolge, erfüllte nun die aus Neumarkt stammende Kabarettistin die Erwartungen voll und ganz.

In ihrem Programm "Wie jetzt! ? " legt Aumeier gleich voll los und schwadroniert über ihre Lieblingsthemen, beispielsweise das Altwerden: "Altwerden ist nicht schee, da pfeift dir keiner mehr nach. Und nächste Woche will wieder irgendein Körperteil von dir zum Arzt. "

Froh sei sie, sagt Aumeier, dass heuer die große Hitze endlich vorbei ist, denn da fließt der Schweiß in Ritzen, die man vorher noch gar nicht gekannt habe. Wie gewohnt setzt Aumeier immer wieder ihre Körperfülle in den Mittelpunkt. "Ich bin nicht dick", sagt sie beispielsweise. "Ich gehöre einfach zu den Menschen, die beim Kettenkarussell etwas mehr außen fliegen. "

Über den Klingelton ihres Weckers kommt Lizzy Aumeier auf Helene Fischer zu sprechen, die sie wenig charmant als "Russenflitscherl" bezeichnet, das alles unterwandert.

Es folgt ein "Entspannungsteil", wie Aumeier ankündigt, den sie mit ihrer guten Freundin, der Pianistin und Violinistin Svetlana Klimova, bestreitet. Aber so, wie die beiden dann auf dem Kontrabass und der Violine herumschrubben, ist nichts von Entspannung zu sehen. Die Besucher belohnen die musikalische Einlage aber mit frenetischem Applaus.

Das Instrument zur Seite gelegt, drischt Aumeier auf Merkel, Spahn, Scheuer und Co. ein. Auch die Parteien im Allgemeinen bleiben nicht verschont, ehe sie sich den Tatort im Fernsehen vornimmt. Es sei doch immer das Gleiche, mürrische Kommissare und verhungerte Tussis. Und das Schlimme daran sei, dass die Realität noch schlimmer ist, als es der Tatort je sein kann.