Hilpoltstein
Zustimmung zu Klingele-Plänen für Hochregallager

Stadtrat genehmigt Entwurfsplanung - Bürgerversammlung angekündigt

04.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:50 Uhr
Ein Teil des Klingele-Areals, auf dem das Hochregallager samt Auslieferungshalle entstehen soll, ist aktuell als Lagerplatz verpachtet. Die Zufahrt zum Tor 2 des Klingele-Werks soll nach dem Großprojekt zum Ausbau des Hilpoltsteiner Standorts nicht mehr über die Hofstettener Hauptstraße, sondern über die Daimlerstraße erfolgen. −Foto: Münch

Hilpoltstein -106 Meter lang, 41 Meter breit und 27,50 Meter hoch: Mit diesen Abmessungen hat der Hilpoltsteiner Stadtrat am Donnerstagabend die Entwurfsplanung der Firma Klingele für ein Hochregallager an der Hofstettener Hauptstraße einstimmig gebilligt. Ebenfalls ein Teil des Klingele-Erweiterungspläne ist eine separate Auslieferungshalle, die mit 27 mal 71 Metern Grundfläche und maximal 10 Metern Höhe im Anschluss an das Hochregallager entstehen soll.

Dass es sich bei diesem Projekt um eine massive Veränderung im Hilpoltsteiner Innenstadtbereich handelt (schließlich liegen zwischen dem geplanten Standort und dem Rathaus weniger als 1000 Meter Luftlinie), machte Bürgermeister Markus Mahl (SPD) auch bei der nunmehr dritten Vorstellung des Vorhabens im Stadtrat klar. Er ließ aber auch keine Zweifel daran, dass der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt, der Klingele mit seinen derzeit rund 220 Arbeitsplätzen ist, eine besondere Behandlung verdient. Noch dazu in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen.

"Wenn es Klingele nicht schon seit 60 Jahren in Hilpoltstein gäbe, würden wir uns so etwas sicher drei Mal überlegen", sagte Mahl, der den Willen des Unternehmens zu großer Transparenz in diesem Verfahren lobte. So habe man sich wegen der Größe des Projekts nicht nur auf eine, sondern auf zwei öffentliche Auslegungen der Pläne verständigt. So könnten sich neben den Fachbehörden auch die Bevölkerung informieren und schriftlich Stellung beziehen. Außerdem soll es vor dem Abschluss des Planverfahrens auch noch eine separate Bürgerversammlung geben - in welcher Form, komplett digital oder teilweise in Präsenz, diese dann aber stattfinden wird.

Einen Vorgeschmack auf die Stimmungslage bei dieser Versammlung gab Benny Beringer (SPD), der sich als einziges Ratsmitglied vor der Abstimmung nochmals zu Wort meldete. Er bezeichnete die vorgestellte Planung als guten Kompromiss. Schließlich war im ersten Entwurf noch von einem 31,60 Meter hohen Hochregallager die Rede gewesen. Angesichts von rund 8000 Quadratmetern Fassade forderte Beringer jedoch eine große Anstrengung, den Bau so gut es eben geht in die Umgebung zu integrieren und keinen monochromen Block in diesem innenstadtnahen Bereich entstehen zu lassen.

Architekt Jörg Bierwagen erklärte, dass die Fassadengestaltung in dieser frühen Phase der Entwurfsplanung noch längst nicht zur Entscheidung anstehe. Farbe, Muster, Struktur oder auch Begrünung der Fassade - all das solle aber fortan untersucht und diskutiert werden. Auch der vom Hilpoltsteiner Designer Ulrich Planer vorgeschlagenen Pixel-Optik zeigte sich Bierwagen offen gegenüber.

Die Zufahrt zur Auslieferungshalle soll dem Architekten ausschließlich über die Daimler-Straße erfolgen. Eine zusätzliche Ausfahrt in die Hof-stettener Hauptstraße könne laut Verkehrsuntersuchung nicht empfohlen werden.

Noch keine Neuigkeiten hatte der Architekt hingegen, was das schon im Oktober von Klingele-Seiten geäußerte Versprechen angeht, dass das Hochregallager letzten Ende noch etwas niedriger als die besagten 27,50 Meter hoch wird. "Das kann aktuell noch nicht zugesagt werden", erklärte Bierwagen. Vorgeschlagen wurde zuletzt etwa eine abgesenkte Brüstung auf dem Dach, über die sich immerhin noch rund 20 Zentimeter einsparen ließen. "Doch dazu braucht es erst einmal die Detailplanung."

HK


Jochen Münch