Hilpoltstein
Witziges und hilfreiches Upcycling

Hilpoltsteiner SPD spendet Erlös vom Verkauf ihrer Taschen aus Bauzaunplanen

26.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:06 Uhr
Große Freude über die Spenden: Petra Beringer, Heinz Ripka, Robert Engl, Angelika Brandstätter, und Christine Rodarius (von links). −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Aus alt mach neu, und das Ganze für einen guten Zweck: Die Hilpoltsteiner Ortsgruppe der SPD hat für ihre Kandidaten der Kommunalwahl 2020 unter anderem auf insgesamt 16 großflächigen Bauzaunplanen mit acht unterschiedlichen Motiven geworben.

Nach dem Urnengang landeten die Planen jedoch nicht etwa im Müll, sondern wurden "upgecyclet", sprich einer anderen Verwendung zugeführt. Das Material erwies sich als ausgesprochen strapazierfähig. Was lag also näher, als die PVC-Folien in Einkaufstaschen mit individuellem Druckmuster zu verwandeln?

Die Corona-Auflagen machten einen normalen Verkauf unmöglich, daher entstand auf der Homepage der Hilpoltsteiner SPD ein Online-Shop, in dem man die insgesamt über 200 Taschen erwerben konnte. Für die Näharbeit war Birte Künzel zuständig, die mit ihren Helfern in einem beeindruckenden Tempo die wiederverwertbaren Unikate fertigte. Sie erweisen sich nicht nur für den täglichen Einkauf als praktisch, sondern verhelfen ihren neuen Besitzern zu einem Stück echter Hilpoltsteiner Stadtgeschichte. Der Erlös aus dem Verkauf - stolze 1800 Euro - kommt zu gleichen Teilen der Rother Tafel, dem Frauenhaus in Schwabach und nicht zuletzt der LAG Mali zugute. Das beliebte Malifest auf dem Kreuzwirtskeller, bei dem jedes Jahr Spenden für das westafrikanische Land gesammelt werden, musste heuer Corona-bedingt ausfallen.

In den Räumen der Hilpoltsteiner Ausgabestelle der Rother Tafel im Sozialkompetenzzentrum der AWO wurde nun der Scheck übergeben. Heinz Ripka, der stellvertretende Vorsitzende der Tafel, freute sich sehr über die 600 Euro, schließlich finanziert sich sein Verein ausschließlich über Spenden. Neben Miete und einer 30-Stunden-Kraft, die für beide Standorte Roth und Hilpoltstein zuständig sei, müsse die Rother Tafel auch ihre drei Fahrzeuge unterhalten, "wovon zwei davon schon arg in die Jahre gekommen sind", so Ripka. Er nutzte die Gelegenheit, sich bei den vielen freiwilligen Helfern zu bedanken, die seinem Aufruf nach Unterstützung in der Presse gefolgt waren. "In der Coronazeit haben wir unsere Stammhelfer dazu angehalten, zu Hause zu bleiben, denn die meisten sind nicht mehr ganz jung, und gehören daher zur Risiko-Gruppe", so Ripka. Die Resonanz des Aufrufs mit der Bitte um Unterstützung sei überwältigend gewesen.

Auch Angelika Brandstätter vom Vorstand des Schwabacher Frauenhauses kann die 600 Euro gut gebrauchen. "Aus diesem Geldtopf möchten wir diejenigen Frauen unterstützen, deren Auszahlungen von den Ämtern sich verzögern, was in der Coronazeit keine Seltenheit ist", so Brandstätter. Außerdem habe man seit Anfang des Jahres die Kapazität des Frauenhauses von zehn auf zwölf Zimmer erhöht, "von deren derzeit elf belegt sind".

Die 600 Euro für die Mali-Hilfe, die Robert Engl vom Kreuzwirtskeller-Team entgegennahm, ist laut Christine Roda-rius erst der Anfang. "Zwar konnten wir heuer keine Spenden beim Mali-Fest einsammeln, aber die Sponsoren und Unterstützer, die jedes Jahr größere Beiträge spenden, haben auch heuer ihre Unterstützung zugesagt", so die Kreisrätin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Hilpoltsteiner Stadtrat, laut der es demnächst noch eine offizielle Spendenübergabe für die LAG Mali geben wird. "Wir sind stolz darauf, mit unserem Upcycle-Produkt nicht nur etwas für einen guten Zweck, sondern auch etwas für die Umwelt getan zu haben. "

tis