Hilpoltstein
Wenn Triathleten beim Gehen helfen

7500 Euro aus dem Verkauf der letzten Challenge-Startplätze für die Anschaffung eines wertvollen Hilfsmittels am Auhof

17.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr
Einen Scheck in Höhe von 7500 Euro nehmen Eva Neubert (links, Fundraising der Rummelsberger Diakonie) und Margarethe Bühler (rechts, Leitung Förderstätte Auhof) aus den Händen von Challenge-Geschäftsführerin Alice Walchshöfer entgegen. Auhof-Bewohner Wolfgang Hlawa demonstriert derweil die Funktionsweise eines Gehlernwagens. −Foto: Rummelsberger Diakonie

Hilpoltstein (HK) 7500 Euro für den Auhof sind bei der Vergabe der letzten Startplätze für den Challenge-Triathlon am 7. Juli 2019 zusammengekommen. Finanziert wird mit dem Geld ein weiterer spezieller Gehlernwagen.

Wer beim Challenge-Triathlon im Landkreis Roth mitmachen will, muss nicht nur gut trainieren, sondern auch schon bei der Anmeldung sehr schnell sein. Am offiziellen Anmeldetag im Juli waren alle verfügbaren Startplätze für Einzelstarter und Staffeln innerhalb von nur einer Minute vergeben. 150 Startplätze hielten die Challenge-Organisatoren jedoch wie schon in den vergangenen Jahren für ihre Nikolaus-Aktion für einen guten Zweck zurück. Dabei wurden die Startplätze mit einem Aufschlag von 50 Euro verkauft. So kamen die 7500 Euro zusammen, die Challenge-Geschäftsführerin Alice Walchshöfer jetzt überbrachte. Die Spende unterstützt die Menschen mit geistiger Behinderung, die in der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie am Auhof untergebracht sind. Finanziert wird mit dem Geld ein dynamischer Gehlernwagen mit Sitz.

Margarethe Bühler (Leitung Förderstätte Auhof) und Eva Neubert (Fundraising) zeigten sich sehr erfreut über die Spende, mit der einige der Beschäftigten der Förderstätte noch gezielter gefördert werden können. Denn wie die Triathleten brauchen auch die behinderten Menschen viel Kraft und Ausdauer. Besonders dann, wenn sie sich selbstständig in einem Gehlernwagen vorwärts bewegen. Es ist eine große Herausforderung für einige der in der Förderstätte teilstationär betreuten Menschen, die aufgrund ihrer Gehbehinderung ansonsten auf den Rollstuhl angewiesen sind. Nicht allein, dass sich im Stehen die ganze Perspektive verändert, es können plötzlich auch Muskeln arbeiten, sich bewegen und den Oberkörper halten, die vorher kaum benötigten wurden. Die Bewegung dorthin, wo das Interesse sie hinführt, ist eine zusätzliche neue Erfahrung und oft die große Motivation für die behinderten Menschen.

Dass der neue Gehlernwagen wunderbar funktioniert, zeigte gleich Wolfgang Hlawa. Er wohnt am Auhof und erhält dort und in der Förderstätte die ganz auf ihn abgestimmte Förderung, damit es ihm mit seinen Möglichkeiten und Wünschen so gut wie möglich geht. Mit dem neuen Gehlernwagen fällt ihm das Gehen leichter, denn dieser hat ein geringeres Eigengewicht und lässt sich besser lenken als ältere Modelle. Außerdem reagiert er dynamisch auf die Haltung des Oberkörpers - ein zusätzliches Training.

Wie die Verantwortlichen der Förderstelle bedauern, sind solche Hilfsmittel keine Standardgeräte. Um sie anzuschaffen und damit die Menschen mit Behinderung individuell zu fördern, sind Einrichtungen wie der Auhof auf Unterstützung wie nun vom Challenge angewiesen.

Die Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung wirken darauf hin, ein möglichst normales Leben zu unterstützen. Jeder Athlet, der ein Nikolaus-Ticket erworben hat, trug mit seiner Spende zum Erreichen dieses Ziels bei.