Greding
Wenn Engel auf Ikonen treffen

Drei Künstler stellen parallel zum Weihnachtsmarkt in Greding im Rathausfoyer aus

10.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:21 Uhr
Engel neben Fantasiegestalten: Zu neuem Leben erweckt Helga Rubel im Gredinger Rathausfoyer Gehörne des Rehwildes. −Foto: Leykamm

Greding (HK) Das vergangene Wochenende ist in Greding ein besonders ereignisreiches gewesen. Denn am Rande des Weihnachtsmarkts gab es einige Attraktionen, unter anderem die Kunstausstellung, die ins Foyer des Rathaus lockte.

Aus zwei mach eins: Die Stadt Greding begnügte sich am Freitagabend nicht allein mit der Vorstellung ihres neuen Bildbandes (siehe eigener Bericht), sondern ließ ihr in einer Kombiveranstaltung gleich die Vernissage einer Kunstausstellung folgen. Drei Künstler präsentierten dort an den Markttagen ihre zur Vorweihnachtzeit passenden Werke: Ikonenmalerei sowie Engelsbilder und Engelsfiguren. Mehrarbeit gab es dabei für die Schwarzachauer Saitenmusik, die zwischen den einzelnen Wortbeiträgen der Doppelveranstaltung umso öfter in die Saiten greifen musste.

Über die gelungene Kombination des Künstlertrios zeigte sich Bürgermeister Manfred Preischl mehr als erfreut. War er es doch gewesen, der sich ein übergroßes Werk der Gredingerin Helga Rubel, die schon im Museum ausgestellt hatte, selbst ins Büro hängen wollte. Doch das sei dafür zu klein gewesen: "Ich habe niemanden gefunden, der mir deswegen das Rathaus umbaut", sagte Preischl augenzwinkernd.

Auch in diesem Werk ging es um Engel, die Rubel seit Jahren sehr gern als Motiv nimmt - wie jetzt während des Weihnachtsmarkts auch im Rathausfoyer zu sehen war. Es war eine Kunstausstellung in Berching gewesen, bei der die Gredinger Künstlerin wiederum den Pfahldorfer Hans Fuchs kennen gelernt hatte; ihn wiederum verbinden verwandtschaftliche Beziehungen mit Greding. So kam eines zum anderen und plötzlich saß er bei der Ausstellung mit im Boot.

Mit einem äußerst interessanten künstlerischen Ansatz: Hölzer aus Umbaumaßnahmen kirchlicher Gebäude verwendet Fuchs für seine Engelsfiguren, welche die Blicke der Besucher auf sich zogen. Vielleicht werde er ja auch bei der angedachten Sanierung des Kirchenschiffs der Basilika St. Martin fündig, kommentierte Preischl eher scherzhaft.

Der Dritte im Bunde der Aussteller war Nicky Beleanu, der wie Rubel schon des Öfteren seine Werke in der Schwarzachstadt präsentiert hatte. Der gebürtige Rumäne versteht sich unter anderem auf Ikonenbilder, die ihre Wirkung im Foyer des Rathauses nicht verfehlten.

Es sei "für uns alle drei eine große Freude, hier ausstellen zu dürfen", betonte Rubel in ihrem Grußwort, welches sie im Namen des gesamten Künstlertrios sprach. Der Raum selbst bringe die Werke wunderbar zur Geltung. Die verschiedenen Schwerpunkte der Künstler ergänzten sich sehr gut. Bereichert um moderne wie rustikale Weihnachtsdekorationen, künstlerisch aufbereitete Kleinmöbel und Baumschmuck. Sie selbst hatte zudem noch einige Exponate gemäß des aktuellen Upcycling-Trends beigesteuert: Gehörne, denen sie auf originelle Weise zu neuem Leben verhalf.

Jürgen Leykamm