Hilpoltstein
Ostumgehung fällt glatt durch

CSU stellt Antrag auf Machbarkeitsstudie und zieht ihn wieder zurück

27.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:02 Uhr
Den Verkehr aus der Stadt bringen, das steht auch hinter dem neuerlichen Ansinnen, eine Umgehung zu initieren. −Foto: Münch

Hilpoltstein (HK) Nach dem negativen Bürgerentscheid ist es lange Zeit in Hilpoltstein relativ ruhig um das Thema Umgehung gewesen. Doch nun scheint die Diskussion wieder aufzuflackern, nicht zuletzt wegen eines Antrags der CSU auf der Tagesordnung des Stadtrats am Donnerstagabend.

Um es vorwegzunehmen, der Antrag wurde schließlich zurückgenommen, die Diskussionen dürften aber bleiben. Das Besondere an dem von Hans Meier vorgetragenen CSU-Antrag war, dass es dieses Mal nicht um eine Spange zwischen Heidecker und Allersberger Straße ging, sondern um eine Ostumgehung, die von der Allersberger Straße entweder zur Abzweigung Solar/Grauwinkel oder zur Abzweigung Weinsfeld/Jahrsdorf führen soll. Wobei Meier klarstellte, dass es nicht darum ginge, sofort eine Umgehung zu bauen, sondern darum, mittels Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten auszuloten - um letztlich die Anwohner am Altstadtring zu entlasten.

Nun sollte man meinen, dass der neuerliche Anschub vor allem bei den Freien Wählern auf fruchtbaren Boden fällt, die sich immer klar pro Umgehung positionierten: "Wir freuen uns zwar, dass die CSU erkannt hat, dass Hilpoltstein entlastet werden muss, aber die Ostvariante ist nicht die geeignete Lösung", sagte FW-Sprecher Michael Greiner. Die entscheidenden Straßen seien die Heidecker und die Rother. "Lasst uns doch die beste Lösung suchen." Man sollte daher den Antrag entsprechend stellen.

"Nicht all zu viel Sinn", sah Benny Beringer von der SPD in dem Antrag. "95 Prozent aller Negativargumente für die Westvariante gelten auch für die Ostvariante." Zudem fühle man sich an den Bürgerentscheid gebunden und die Entlastung wäre nur homöopathisch. Sein Fraktions-, aber nicht Parteikollege Felix Erbe stellte den Sinn von Machbarkeitsstudien generell in Frage. "Was soll dabei herauskommen, dass die Straße machbar ist?", fragte er. Natürlich sei sie das, aber solche Studie sagten doch nichts über die Folgen für Mensch und Umwelt aus.

Würden neue Anstrenungen in Richtung Umgehung unternommen werden, soll die Stadt Hilpoltstein dies natürlich nicht alleine stemmen: "Es macht nur Sinn zusammen mit dem Staatlichen Bauamt", sagte Hans Meier. Mit welchem man laut Bürgermeister Markus Mahl (SPD) in ständigem Kontakt ist. Er habe im Übrigen auch schon nachgefragt, ob sich das Bauamt eine andere als eine Westumgehung vorstellen könnte, was klar verneint worden sei.

Die CSU zog dann letztlich den Antrag zurück. Allerdings soll in Gesprächen mit dem Bauamt ausgelotet werden, ob es nicht doch die Chancen für eine Umgehung gebe. Noch vor der Sommerpause will man in die entsprechende Thematik einsteigen - auf alle Fälle "zeitnah", wie Michael Greiner anregte.

Rainer Messingschlager