Mindorf
"Mehrzweckweg im besten Sinne"

Geh- und Radweg von Mindorf nach Weinsfeld eröffnet - Weg nach Pyras soll bald folgen

11.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr
Bahn freifür den neuen Radweg von Mindorf nach Weinsfeld. Pfarrerin Verena Fries und Diakon Heinrich Hofbeck erteilen den Segen der beiden Kirchen. −Foto: Tschapka

Mindorf/Hilpoltstein (HK) Fast das ganze Dorf war auf den Beinen, als im Hilpoltsteiner Ortsteil Mindorf der neue Radweg Richtung Weinsfeld freigegeben und der kirchliche Segen erteilt wurde. Die vielen Kinder hatten neben ihren Fahrrädern auch jede Menge bunte Luftballons mitgebracht, um der kleinen Feierstunde, zu der Landrat Herbert Eckstein eingeladen hatte, eine besondere Note zu verleihen. 1,2 Kilometer ist dieser neue Weg für Fußgänger, Radfahrer, Inline-Skater oder andere, nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer, lang und geht bis zur Staatsstraße 2391.

Eckstein begrüßte neben der Mindorfer Bevölkerung besonders die Hilpoltsteiner Pfarrerin Verena Fries und Diakon Heinrich Hofbeck, die dem Radweg anschließend gemeinsam den kirchlichen Segen gaben, "denn schließlich geht es hier nicht um Teer oder Steine, sondern um die Menschen, die sich auf dem neuen Weg bewegen werden", betonte Eckstein. Um einen "Mehrzweckweg im besten Sinne des Wortes" handle es sich hierbei, auf den Senioren mit oder ohne Rollator ebenso unterwegs sein werden wie spielende Kinder oder ganz normale Spaziergänger und Radfahrer. Eckstein freute sich darüber, dass das Radwegenetz im Landkreis immer mehr zusammen wachse, und hatte auch eine Karte mitgebracht, auf der man sehen konnte, dass sich die Lücken immer mehr schließen würden.

Im nächsten oder spätestens im übernächsten Jahr solle dann auch der Radweg in die andere Richtung nach Pyras gebaut werden. "Bei unseren Planungen überlegen wir immer zuerst: Wo herrscht am meisten Verkehr? Und wo können wir gemeinsam mit den Gemeinden den nötigen Grund erwerben? Wenn das geklärt ist, schreiten wir zur Tat", soerklärte Eckstein, der außerdem die gute Zusammenarbeit bei diesem Projekt mit der Stadt Hilpoltstein herausstellte.

Dem konnte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl nur zustimmen, und er freute sich darüber, dass mit dieser Verkehrsfreigabe das Radwegenetz zwischen den Ortsteilen ein Stück weiter vervollständigt wurde. "Daran ist uns als Stadt viel gelegen", betonte er. Im Rahmen der Bauarbeiten habe man außerdem unter dem Radweg entlang der Staatsstraße nach Weinsfeld eine neue Wasserleitung vom alten Wasserwerk nach Weinsfeld verlegt und so Kosten gespart, erklärte Mahl: "Das war nötig, weil die bestehende Leitung inzwischen alt und löchrig ist und diese sich quer über die Felder erstreckt hatte, so dass sich die Wartung zunehmend als schwierig erwiesen hat." Inklusive Steuerkabel und einigen Laternen hätte die Stadt für diese Maßnahme 685000 Euro ausgegeben.

Über noch mehr Zahlen und Fakten berichtete der Landrat: Der Bau des Mindorfer Geh- und Radwegs, der Ende März dieses Jahres begann, kostet den Landkreis Roth insgesamt 911000 Euro, wobei dieses Tiefbauprojekt vom Freistaat Bayern mit 450000 Euro bezuschusst wurde. Der Anteil der Stadt Hilpoltstein, die die Mehrkosten des Ausbaus des Weges von 2,5 Meter auf 3 Meter sowie anteilige Kosten des Fahrbahnteilers trug, schlug mit rund 40000 Euro zu Buche. Der Oberbodenabtrag wurde unter archäologischer Aufsicht vorgenommen, Relevantes wurde dabei jedoch nicht gefunden. Des Weiteren wurde der Umbau der Kreuzung der Kreisstraße 25 und der Staatsstraße 2391 im Zuge des Radwegebaus Weinsfeld - Gewebegebiet Sindersdorf durch das staatliche Bauamt durchgeführt, wobei der Landkreis Roth mit 25000 Euro gemäß Straßen-Kreuzungsrichtlinien beteiligt war.
Nach dem ökumenischen Segen der beiden Kirchenvertreter wurde mit dem Durchschneiden des rot-weißen Bandes die Verkehrsfreigabe offiziell, anschließend gab es zur Feier des Tages im Mindorfer Feuerwehrhaus einen kleinen Imbiss.