Nürnberg
Vergessene Musik zum Klingen bringen

Uraufführung des Projekts "Birkenau 18/10" im Dokumentationszentrum

29.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:44 Uhr

Nürnberg (HK) Anlässlich der Finissage der Sonderausstellung "Hitler.

Macht. Oper" findet die Uraufführung des Musiktheaterprojekts "Birkenau 18/10" statt. Die Vorstellung beginnt am Samstag, 2. Februar, um 19 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Sopranistin Nayun Lea Kim, Bariton Dariusz Siedlik, Schauspielerin Annette Büschelberger und Pianist Benjamin Schneider vom Staatstheater Nürnberg begeben sich in der Inszenierung von Max Koch auf die Spuren der im KZ Auschwitz-Birkenau ermordeten Komponisten Viktor Ullmann und Pavel Haas.

Die systematische Ausgrenzung jüdischer Mitbürger spitzte sich mit der Verkündung der Nürnberger Rassengesetze auf dem Reichsparteitag 1935 zu. Ab 1941 wurden auch im Deutschen Reich jüdische Bürger systematisch zur Ermordung in Lager in die osteuropäischen Besatzungsgebiete deportiert.

Auch die Komponisten Viktor Ullmann und Pavel Haas mussten die sukzessive Ausgrenzung und Verfolgung erleben. Das KZ Auschwitz-Birkenau war für sie die letzte Station auf einer qualvollen Reise in den Tod. "Birkenau 18/10" ist ein intimes und kammerspielartiges Requiem, welches der beiden Musiker gedenkt und ihre nahezu vergessene Musik wieder zum Klingen bringt. Die Stückentwicklung verwebt Kunstlieder der beiden Komponisten am und mit dem historischen Ort des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes und der Architektur der Ausstellung "Hitler. Macht. Oper".

Im Anschluss an die Uraufführung findet ein Publikumsgespräch mit Regisseur Max Koch, Anno Mungen vom Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth in Thurnau (fimt) und Johann Casimir Eule, Chefdramaturg und stellvertretender Intendant der Semperoper Dresden, statt. Die Veranstaltung wird zusammen mit dem Staatstheater Nürnberg und fimt durchgeführt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird empfohlen unter Telefon (0911) 2317538 oder per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt. nuernberg. de.