Neumarkt - Die Umweltaktivitäten von Grund- und Mittelschulen, die Arbeit der Obst- und Gartenbauvereine, der Sport- und Schützenvereine, der Musikvereine, der Büchereien und Museen werden vom Landkreis finanziell belohnt.
Auch die Erhaltung historischer Bauten wird unterstützt. Dies beschloss einstimmig der Gesellschafts-, Kultur- und Sportausschuss des Neumarkter Kreistages und schüttete dafür sein Füllhorn aus.
Außerdem berichteten die Gleichstellungsbeauftragte Daniela Herbrecher und Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl über ihre Aktivitäten des vergangenen Jahres, die durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt waren. Herbrecher wurde nach achtjähriger Tätigkeit aus ihrem Amt verabschiedet. Landrat Willibald Gailler (CSU) würdigte ihr Engagement und überreichte ihr unter dem Beifall der Kreisräte einen Blumenstrauß.
Herbrecher erwähnte in ihrem Bericht die vor Kurzem erfolgte Tüten- und Plakataktion in Zusammenarbeit mit den Bäckerinnung, wo auf das Thema "Gewalt an Frauen und Mädchen" aufmerksam gemacht wurde. Wie notwendig eine solche Aktion ist, zeigten auch Zahlen. Im vergangenen Jahr wurden nämlich 146 Fälle häuslicher Gewalt im Landkreis gemeldet. In diesem Jahr sei trotz des Lockdowns voraussichtlich mit ähnlichen Zahlen zu rechnen, sagte UPW-Kreisrat Martin Meier, der auch Polizeihauptkommissar ist.
Daniela Herbrecher erwähnte ferner, dass im Landratsamt nur drei Frauen in Leitungspositionen zu finden seien. Überproportional sei der Frauenanteil in Teilzeitbeschäftigung. Herbrechers Amt hat zum 1. Dezember Susanne Niebler übernommen.
21 Schulen des Landkreises dürfen sich über Geldpreise für ihre Umweltaktionen freuen. . Ob Schulimkerei oder Baumpflanzungen auf einer Streuobstwiese, ob Umwelttheater, Müllrecherche oder sogar Hühnerstall auf dem Schulhof, dem Einfallsreichtum waren keine Grenzen gesetzt. Die neue Schulamtsdirektorin Claudia Bauer lobte die vielfältigen Maßnahmen trotz Corona. Die Thematik "Klima und Nachhaltigkeit" sei häufig behandelt worden. "Umweltbildung hat bei uns im Kreis eine hohe Priorität", sagte Landrat Willibald Gailler. Die Preisverleihung muss aber heuer in einem kleinen Rahmen stattfinden.
Die Jury vergab die 21 Preise in drei Kategorien. Je 300 Euro erhalten die Grundschulen Holzheim und Pölling sowie die Mittelschule Parsberg und die Grund- und Mittelschulen in Postbauer-Heng und Seubersdorf. In der Kategorie 2 werden die Schulen in Breitenbrunn, Deining, Holnstein, Lauterhofen, Woffenbach, Sengenthal, Neumarkt-Hasenheide und Wolfstein sowie die Mittelschulen an der Weinberger- und Woffenbacherstraße in Neumarkt ausgezeichnet. Je 100 Euro erhalten in der Kategorie 3 die Grundschulen in Berching, Burggriesbach, Pyrbaum, Sulzbürg, Haus St. Marien in Neumarkt sowie die Grund- und Mittelschule in Freystadt. ÖDP-Kreisrat Ludwig Härteis wollte wissen, ob der Umweltpreis nur auf Grund- und Mittelschulen beschränkt sei. "Jede Schule kann sich beteiligen", antwortete ihm der Landrat dazu.
Zuschüsse in Höhe von 25000 Euro sind für dieses Jahr für die kirchlichen und gemeindlichen Büchereien für ihre Jugendarbeit vorgesehen. Die Zahlen dazu legte Jürgen Lang von der Kreiskämmerei vor. Die Stadtbücherei Neumarkt erhält einen Pauschalbetrag von 6250 Euro. Die übrigen Büchereien bekommen einen Sockelbetrag von 250 Euro, der Restbetrag richtet sich nach den Ausleihzahlen.
Drei Jugendheime im Landkreis bekommen Zuwendungen. Für das Pfarr- und Jugendheim im Dietfurter Ortsteil Zell werden als zweite und letzte Rate 20800 Euro überwiesen. Für einen Jugendtreff im ehemaligen Raiffeisenlagerhaus in Freystadt werden 2400 Euro bezahlt, für die Modernisierung eines Jugendraumes in Thannhausen 1400 Euro.
34 Obst- und Gartenbauvereine erhalten Mittel aus dem Kreissäckel. 7300 Euro werden nach den Angaben von Geschäftsführer Werner Thumann verteilt, für den Geschäftsbetrieb werden zusätzlich 5500 Euro eingestellt. "Auch wenn es oft nur kleine Summen sind, die Vereine nehmen diese sehr positiv auf", sagte Werner Thumann. Für die Jugendarbeit in den Musikvereinen schüttet der Kreis 16000 Euro aus. Der Verteilerausschuss bewilligte nach den Angaben von Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl 14 Anträge. Die höchsten Summen fließen an die Werkvolkkapelle Neumarkt, die Bläsersinfonie Berg, die Marktkapelle Postbauer-Heng und den Musikverein Mühlhausen-Sulzbürg.
CSU- Kreisrat Peter Hollweck (Deining) stellte die Frage, ob nicht auch Chöre Zuschüsse erhalten könnten, weil man inzwischen Noten nicht mehr kopieren dürfe. Die Musikvereine müssen viel Geld für ihre Instrumente ausgeben, begründete Kreiskämmerer Hans Ried das bisherige Vorgehen.
HK
