Heideck
Überdachte Aula soll endlich kommen

Stadtrat Heideck segnet umfangreiche Sanierung der Grundschule nach Jahren der Unsicherheit ab

28.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:14 Uhr
Nur durch die Fensterscheibe können die Kinder in die sanierungsbedürftige Aula schauen, die bald überdacht werden soll. Derzeit darf sie aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. −Foto: Meyer

Heideck (HK) Die Erleichterung stand der Heidecker Schulleiterin Martina Wirsing nach der Stadtratssitzung am Dienstagabend ins Gesicht geschrieben. Die Sanierung der Grundschule wird endlich in Angriff genommen. Sogar der Herzenswunsch nach der Überdachung der Aula wird erfüllt. Allerdings soll dieser Betrag gedeckelt werden -auch, um den Architekten zu größerer Sparsamkeit anzuhalten.

Die anstehende Sanierung des sogenannten Grassibaus an der Grundschule ist quasi ein Dauerbrenner in Heideck. Der erste Auftrag war bereits 2009 an das Architektenbüro Baum und Kappler vergeben worden, doch 2010 wurde nur die Außenfassade energetisch saniert. Die Grundsanierung des 50 Jahre alten Gebäudes hatte sich dann aber immer weiter verzögert. "Das ist ein Thema, das wir schon lange vor uns herschieben", stellte Bürgermeister Ralf Beyer eingangs fest. "Heute wollen wir endlich einen Haken dransetzen."

Für Martina Wirsing und ihre Kolleginnen, die die Stadtratssitzung gespannt verfolgt hatten, war das eine gute Nachricht. "Seit 25 Jahren bin ich dort Lehrerin und seit 25 Jahren hoffen wir, diesen eigentlich sinnlosen Raum zum Mittelpunkt unserer Schule zu machen", sagte Wirsing. Ihrer Ansicht nach ist die Überdachung der Aula ein "absolutes Muss, da führt kein Weg daran vorbei". Man habe damit "unglaublich viele Verwendungsmöglichkeiten, ob für Elternabende, Adventsfeiern oder die Morgenaufsicht", erklärte Wirsing im Stadtrat. "Das gäbe der Generalsanierung den letzten Schliff."

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf insgesamt 3,8 Millionen Euro. Auf die Generalsanierung entfallen 2,1 Millionen Euro, auf eine Hackschnitzelheizung 700000 Euro, und für die Überdachung der Pausenhalle mit Aufzug und Stühle-lager kommt eine weitere Million hinzu. Nach Abzug von Fördermitteln muss die Stadt insgesamt knapp zwei Millionen Euro für die Grundschulsanierung aufbringen.

Ein Knackpunkt in der Diskussion war die Überdachung der Aula, die allen viel zu teuer schien. Deshalb war man sich einig: Die Überdachung der Aula soll gemacht werden, aber nicht zu diesem Preis. Das Architektenbüro hat für den Posten Überdachung samt Aufzug eine Million veranschlagt, der Eigenanteil der Stadt beläuft sich hier auf 560000 Euro. Und so viel will man nicht zahlen. Deshalb schlug Helga Peter (CSU) eine Obergrenze von 300000 Euro und damit eine Ersparnis von 260000 Euro vor. Das schien der Schulleiterin allerdings zu hoch, die davor warnte, dass der Architekt am Ende das Handtuch werfen könnte. Sie bot an, sich um Sponsoren zu kümmern, um den Ratsmitgliedern die Entscheidung pro Aula zu erleichtern. "Ich verspreche, ich kümmere mich darum", sagte Wirsing. Am Ende einigte sich der Stadtrat darauf, die Summe auf 350000 Euro zu deckeln. "Man braucht ein Ziel, an das sich auch der Architekt halten soll", erklärte Beyer.

Ein kleiner Schock hatte die Stadtverwaltung vor etwa zwei Wochen ereilt. Der Architekt hatte mitgeteilt, dass die ohnehin schon hohen Kosten weiter steigen werden. Der Grund: Die gut ausgelasteten Baufirmen langten derzeit kräftig hin, deshalb müsse man - gerechnet auf zwei Jahre - jeweils ein Plus von etwa 25 Prozent aufschlagen. Allein für die Grundsanierung müsse man mit fast einer halben Million Euro mehr rechnen.

"Die Kosten sind einfach irrsinnig", stelle Ralf Beyer fest. Deshalb müsse man streng darauf achten, nur den notwendigen Standard zu erfüllen. "Einen Designpreis müssen wir schließlich nicht gewinnen." Ziel müsse vielmehr sein, "die Preise auf ein sinnvolles Niveau runterzubringen." Eine Meinung, der sich Jürgen Schöll (CSU) anschloss. "Da ist viel zu viel Schmarrn drin, den wir nicht brauchen", sagte er zu den Sanierungsplänen. Zum Beispiel sei ein viel zu teurer Fußbodenbelag ausgesucht. "Wir müssen dem Architekten genau auf die Finger schauen." Auch Rudolf Schmidler (FW) erklärte, dass ein weiteres Hinausschieben die Sache nur noch verteuern würde. "Die Schüler und Lehrer müssen sich doch wohlfühlen", sage er. "Nur dann steigt der Lernerfolg." Martina Wirsing jedenfalls freute sich: "Danke, dass Sie das Projekt anfangen, nach dem wir uns sehnen."

Monika Meyer