Phishing-Kriminalität
Tausende Euro ergaunert: Schwabacher Internet-Betrüger geschnappt

Kripo Schwabach und Zentralstelle Cybercrime nehmen 26-jährigen mutmaßlichen Internet-Betrüger fest

04.08.2021 | Stand 09.08.2021, 3:33 Uhr
Mittels abgegriffener Kontodaten gelang es dem Beschuldigten, eine Frau in Schwabach um 25000 Euro zu erleichtern. −Foto: Armer,dpa

Schwabach/Bamberg - Den Ermittlern der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach ist esd gemeinsam mit den Staatsanwälten der Zentralstelle Cybercrime Bayern gelungen, einen unberechtigten Online-Zugriff auf das Bankkonto einer Schwabacherin innerhalb weniger Wochen aufzuklären. Ein 26-Jähriger, der die Frau um 25000 Euro gebracht haben soll, wurde vergangene Woche in Augsburg festgenommen.

Bereits Anfang Juni hatte eine Frau aus Schwabach eine SMS erhalten. Diese täuschte der Empfängerin vor, ihre Push-TAN-Berechtigung sei abgelaufen und müsse neu aktiviert werden. Hierzu war in der SMS ein Link enthalten. Dieser leitete die Frau auf eine Phishing-Webseite, wo sie zur Eingabe ihrer persönlichen Zugangsdaten aufgefordert wurde. Mittels der abgegriffenen Daten gelang es dem Täter anschließend, das Konto der Frau durch Überweisungen und Zahlvorgänge mit Giropay mit einem Gesamtbetrag von über 25000 Euro zu belasten.

Nachdem es den insgesamt sieben Ermittlern gelungen war, zwei Server zu lokalisieren, ergaben sich auch Anhaltspunkte für eine Identifizierung des Beschuldigten. Nachdem im Zuge der Ermittlungen außerdem festgestellt werden konnte, dass sich der mutmaßliche Betrüger vorwiegend in Augsburg aufhielt, schlugen die Einsatzkräfte dort in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vergangener Woche zu.

Auf Grundlage der von Cybercrime erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse wurde der 26-jährige Tatverdächtige mit Unterstützung des LKA sowie Beamten der Augsburger und Nürnberger Kripo in einer Wohnung in Augsburg festgenommen. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial wie Speichermedien, aber auch rund 20000 Euro Bargeld und mehrere Dutzend Gramm Amphetamin.

Bereits nach einer ersten Auswertung der Serverdaten und Anfragen bei Bankinstituten konnten mindestens zehn weitere Geschädigte ermittelt werden, von deren Konten weitere rund 25000 Euro betrügerisch abgebucht wurden. Zudem fanden sich Zugangsdaten zu knapp 300 weiteren Bankkonten, wobei dem Beschuldigten bei 140 der jeweilige Kontostand bekannt war. Nun wird geprüft, ob es auch bei diesen Bankkunden zu betrügerischen Abbuchungen gekommen ist.

Der Beschuldigte wurde am 28. Juli dem Ermittlungsrichter in Bamberg vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Der 26-Jährige befindet sich seitdem in einer Justizvollzugsanstalt. Ihm liegt unter anderm gewerbsmäßiger Computerbetrug in noch zu klärender Zahl von Fällen zur Last. Das Gesetz sieht für jeden Fall eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor.

HK