Linden
Stimmungsvoller Festgottesdienst in Linden

Blaskapelle Euerwang sorgt für musikalische Umrahmung - Zahlreiche farbenfrohe Kräuterbüschel gesegnet

16.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:52 Uhr
Aus der ganzen Juraregion kommen die vielen Besucher am Festtag. −Foto: Foto: Schmidt

Linden (ktk) Bei optimalem, nicht zu heißem Wetter, verzeichnete das Fest zu Mariä Himmelfahrt in Linden wieder einen Rekord an Besuchern.

Mehr als 1000 Gläubige aus der ganzen Juraregion zwischen Eichstätt und Hilpoltstein nutzten den ursprünglichen Sinn des Feiertages mit einem festlichen Gottesdienst vor der kleinen Wallfahrtskirche im Schatten der riesigen Bäume.

Auch Gruppen von Fußwallfahrern aus Morsbach, Greding oder Heimbach und sogar Autopilger aus dem Weißenburger Landkreis fanden den Weg nach Linden. Der ehemalige Gredinger Stadtpfarrer Anton Hirschbeck ging in seiner Festpredigt auf das Vorbild Mariens ein, das sich auch der heutige Mensch als Vorbild für sein Handeln nehmen könnte. "Gottes Wirken ist nicht immer verständlich, in meinem Wohnort Gosheim haben wir in diesem Jahr Menschen im Alter von 40, 43 und 45 Jahren zu Grabe getragen, dafür gibt es keine Erklärung. " Dann müsse man wie Maria das unabänderliche annehmen und sich als Erinnerung mit ins Herz nehmen, womöglich findet sich später ein Ansatz damit umzugehen. Die Menschen können in der Zuversicht leben, wie Maria aufgenommen zu werden.

Zusammen mit Stadtpfarrer Richard Herrmann, Pfarrer Richard Hüttinger und Kaplan Dominik Pillmayer zelebrierte Pfarrer Hirschbeck die heilige Messe, feierte mit den Gläubigen die Eucharistie und verteilte allen die Kommunion.

Ein weiterer Höhepunkt des Festes ist die Segnung der zahlreichen Kräuterbüschel, die zum Gottesdienst mitgebracht werden und an dessen Ende gesegnet wurden. Auf der Mauer um den kleinen Friedhof war kaum noch Platz für die vielen farbenfrohen Büschel, die den Segen aus dem Gottesdienst zurück in die Häuser und Höfe tragen sollen. Fast in jedem dieser herrlichen kleinen oder fast meterhohen Sträuße war eine Königskerze als zentrales Element eingebunden. Ansonsten gibt es bei der Gestaltung keine Vorgaben, jeder kann die Kräuter und Blumen mit einbinden, die ihm persönlich wichtig sind.

Für die einzig diesem Rahmen angemessene musikalische Begleitung sorgte die Blaskapelle Euerwang, die den kräftig jubelnden Gesang der vielen Gläubigen leitete. Nach dem letzten Lied stellte sich wieder die bekannte Bierbankprozession ein. Die Gottesdienstbesucher hatten in diesem Jahr sämtliche Bänke aus dem direkt neben der Kirche stehenden 1000-Mann-Zelt abgeholt, um die Messe im Sitzen feiern zu können. Jetzt galt es diese schnell wieder zurück zu schaffen, da sich bei dem sonnigen Wetter der Durst für einen gemütlichen Frühschoppen ziemlich schnell einstellte.

Der Krawattenclub Krafts-buch war auf den Ansturm jedoch sehr gut vorbereitet. Wie der Vorsitzende Josef Hausner berichtete, musste bereits nach zwanzig Minuten keiner der vielen Gäste mehr auf Wasser oder Bier verzichten und auch die Essensversorgung klappte reibungslos. Wer länger verweilen wollte startete erst mit einem kleinen Weißwurstfrühstück, wer angesichts der Menschenmenge Sorge ums Essen hatte, versorgte sich gleich von der Sau am Spieß. Diese ging dann tatsächlich schnell zur Neige, aber Rollbraten und Gegrilltes standen bis in die späte Nacht hinein zur Verpflegung bereit.

Das entspannte Fest um die kleine Wallfahrtskirche in Linden erfreut sich alljährlich größeren Zuspruchs. Nach der geistlichen Versorgung im Gebet bei Beichte, Festgottesdienst und Andacht gehören auch gemeinschaftliches Feiern und die Begegnung und das Gespräch für viele zu einem gelungen Feiertag, die sich nicht von den Einkaufsmöglichkeiten im nahen Nürnberg locken lassen.