Hirschberg
Seit 50 Jahren ein wichtiger Ort für Gläubige

Die Marienkapelle auf Schloss Hirschberg wurde am 20. Juli 1969 geweiht - Festgottesdienst zur Erinnerung

28.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:38 Uhr
Schlicht gestaltet ist der Altarraum der Marienkapelle. −Foto: Bistum Eichstätt

Hirschberg (HK) Schloss Hirschberg feiert am Samstag, 6. Juli, das Jubiläum für 50 Jahre Weihe der Marienkapelle, die der damalige Bischof Alois Brems am 20. Juli 1969 vorgenommen hat.

Die alte Kapelle, die Johanneskapelle, war damals zu klein geworden, um die vielen Kursteilnehmer aufzunehmen. Die provisorische Kapelle im Marstall (ehemaliger Pferdestall) entsprach nicht mehr den Vorstellungen der Verantwortlichen der Diözese.

Für den Bau einer neuen Kapelle gewann der Bischof den Architekten Freiherr von Branca aus München. Er errichtete im Umfeld der alten Grafenburg eine Burg Gottes, mit einem monumentalen Kirchenraum und einer burgähnlichen Außenansicht. "Der Raum lädt ein zum besinnlichen Beten, aber auch zur Erfahrung von Kirche als Communio bei gottesdienstlichen Feiern", heißt es in einer Mitteilung von Pius Schmidt, dem derzeitigen geistlichen Rektor von Schloss Hirschberg.

Die Kapelle wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils erbaut. Ihre Struktur lässt deutlich die Kernaussagen der Liturgiereform des Konzils erkennen. "Die Funktion einer Kirche ist", schreibt Freiherr von Branca, "die Menschen aus der Zerstreuung in die Sammlung zu führen. " Diese Idee steht auch hinter der Marienkapelle.

Die Bauzeit der Kapelle umfasste rund zwei Jahre. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1,3 Millionen Mark. Bischof Brems sagte bei der Weihe: "Diese Summe ist zu rechtfertigen, denn schließlich ist diese Kapelle die am besten besuchte Kirche im ganzen Bistum. "

In der vorderen rechten Seite der Kapelle befindet sich eine Gebetsnische mit einer Marienfigur. Oft wird die Frage gestellt: Woher kommt eigentlich die schöne Madonna? Darüber wissen die St.-Walburg-Schwestern aus Eichstätt mehr zu sagen. Sie waren jahrzehntelang in Hirschberg unter anderem als Leiterinnen der Hauswirtschaft tätig. Sie berichten, dass es Bischof Michael Rackl ein Anliegen war, dass das damalige Exerzitienhaus Hirschberg auch ein Gebets- und Gnadenort für das Bistum wird. Zusammen mit den Schwestern machte sich Bischof Michael auf die Suche nach einer Madonna. Unter den Kunstschätzen des Schlosses fand man diese Marienfigur. In einem Dekret von Bischof Rackl aus dem Jahre 1940 heißt es: "Hiermit billigen wir die Anrufung ,Unsere Liebe Frau von Hirschberg, bitte für uns'. " Mit dem Gebet vor dieser Madonna war ein besonderer Ablass verbunden. Die Figur wurde zunächst in der alten barocken Johanneskapelle aufgehängt. Seit der Einweihung der Marienkapelle hat sie dort ihren festen Platz gefunden. "Unzählige Kerzen brennen seitdem jedes Jahr in der kleinen Seitenkapelle, in der diese schöne Strahlenmadonna verehrt wird", so schreibt die für Aus-, Fort- und Weiterbildung verantwortliche Bildungsreferentin Bettina-Sophia Karwath in ihrem geistlich-spirituellen Führer. "Dieser Führer ist eine gute Hilfe, um den Raum der Branca-Kapelle auf Schloss Hirschberg noch tiefer wahrzunehmen", so Pius Schmidt.

Er bezeichnet die vor 50 Jahren geweihte Marienkapelle als eine der architektonischen Perlen von Schloss Hirschberg. Vielen Menschen aus Hirschberg und Umgebung sowie Gästen des Tagungshauses sei sie zudem sehr wichtig.

Am Samstag, 6. Juli, wird ab 18 Uhr zu einem Gottesdienst in der Marienkapelle und zum anschließenden gemütlichen Beisammensein eingeladen. Auch die aus Hirschberg stammenden Priester Edmund Wolfsteiner und der Wallfahrtsrektor Norbert Traub sowie ehemalige Betreuerinnen und Betreuer dieser Kapelle werden mit dabei sein. Die Festpredigt wird Pfarrer Wolfsteiner halten. Er war bei der Kapellenweihe sogar als Ministrant dabei.