Nürnberg
"Sehr agil, charmant und spannend"

Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas will Matthias Thürauf als Schwabacher OB beerben und freut sich auf die Stadt

03.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:04 Uhr
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) will Oberbürgermeister in Schwabach werden. −Foto: Pelke

Nürnberg (HK) Michael Fraas (51) geht für die CSU in Schwabach im Jahr 2020 ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus.

Der amtierende Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg soll die Nachfolge von Matthias Thürauf (ebenfalls CSU) antreten, der für eine dritte Amtszeit nicht mehr kandidieren will. Wir haben mit Fraas über seine Ideen, Pläne und Ziele für die Goldschlägerstadt gesprochen.

Herr Fraas, warum haben Sie sich für Schwabach und gegen Nürnberg entschieden?
Michael Fraas: Das hat mit für oder gegen Nürnberg nichts zu tun. Ich will in Schwabach der neue Oberbürgermeister werden. In Nürnberg habe ich nie meinen Finger gehoben. Obwohl auch mein Name nach dem Maly-Aus von anderen häufiger genannt worden ist.

Warum also Schwabach: Was reizt Sie an der Aufgabe?
Fraas: Wirtschaftsreferent in Nürnberg ist eine tolle Aufgabe. Aber Oberbürgermeister ist auch toll. Schwabach ist kleiner als Nürnberg, dafür aber sehr agil, charmant und spannend. Schwabach hat zuletzt eine sehr tolle Entwicklung genommen. Mir geht es darum, das hohe Niveau der Stadt zu halten. Weil ich aus dem Nürnberger Süden komme, ist Schwabach für mich gleich nebenan.

Was gefällt Ihnen an Schwabach?
Fraas: Die Mischung gefällt mir. Es gibt größere Unternehmen wie Apollo Optik und kleinere bis mittlere Unternehmen wie Dr. Karg mit seinem Knäckebrot. Schwabach steht wirklich gut da. Diese Entwicklung will ich weiterführen.

Wo sehen Sie noch Schwachstellen, an denen Sie als Oberbürgermeister schrauben wollen?
Fraas: Herausforderungen stellen sich in allen Ballungsräumen. Das Thema der digitalen Transformation muss man gestalten. Auch das Thema des bezahlbaren Wohnraums stellt sich nicht nur Nürnberg sondern ist auch in Schwabach ein Top-Thema. Mir ist wichtig, dabei die Leute mitzunehmen. Die Menschen haben eine Sehnsucht nach Heimat.

Haben Sie schon eine Idee, was Sie als Oberbürgermeister mit der Stadt Schwabach unternehmen wollen?
Fraas: Ich will Schwabach noch fitter für die Zukunft machen. Ich will Schwabach noch digitaler machen. Und dabei den Charme und das Flair der Stadt bewahren.
Wird man Sie ab sofort häufiger in Schwabach sehen oder warten Sie mit persönlichen Auftritten, bis die heiße Wahlkampfphase im Jahr 2020 tatsächlich beginnt?
Fraas: Selbstverständlich will ich häufig in Schwabach sein. Aber ich will keinen Dauerwahlkampf führen. Trotzdem will ich vor Ort sein. Ich will wissen, was die Schwabacher bewegt. Ich will viele Gespräche führen. Ich will erfahren, wo den Menschen der Schuh drückt. Als ich 2011 in Nürnberg angefangen habe, bin ich auch unter die Leute gegangen.

Noch sind Sie amtierender Wirtschaftsreferent in Nürnberg. Was werden Sie vermissen?
Fraas: Ich bleibe ja hier. Ich wandere nicht aus. Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach - die vier Städte bilden das Herz der Metropolregion und können nur gemeinsam gewinnen.

Welche Strategien sollte sich Schwabach vom "großen Bruder" abschauen?
Fraas: Großer, kleiner Bruder: Darauf kommt es nicht an. Wir haben die gleichen Herausforderungen. Die Menschen wollen mitgenommen werden. Ich will den Menschen ein Gefühl der Verortung geben. Ich bin kein Volkstribun und kein Hau-drauf. Ich will Dinge erklären.

Wie schaut es mit dem Anzapfen von Bierfässern aus?
Fraas: Fässer anzapfen mache ich gerne. Ich habe auf vielen Kirchweihen schon Bierfässer angestochen. Schließlich habe ich in Nürnberg bereits einen sehr weiten Geschäftsbereich gehabt. Ich war nicht nur für Europa und nicht nur für die große Wirtschaft zuständig. Ich war zum Beispiel auch für den Christkindlesmarkt zuständig. Und natürlich für Kirchweihen.

In Nürnberg stehen schon heuer Wahlen an - die berufsmäßigen Stadträte. Konzentrieren Sie sich jetzt ganz auf den Rathaussessel in Schwabach?
Fraas: Meine Amtsperiode als Wirtschaftsreferent in Nürnberg läuft bis zum Jahr 2023. Mein Hauptberuf ist also Referent. Ab 2020 will ich gerne Oberbürgermeister in Schwabach werden.

Das Gespräch führte

Nikolas Pelke
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