Roth
Schüleraustausch unter Partnerstädten

Gymnasiasten aus Roth, Ratibor und Opava treffen sich in der Kreisstadt zur Übergabe der Teilnahme-Zertifikate

11.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:40 Uhr

Beim dritten von insgesamt vier Treffen erhalten die Teilnehmer des Schülerprojekts „Comenius“ in Roth ihre Zertifikate. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Bereits seit 2013 gibt es das länderübergreifende Schülerprojekt „Comenius“, an dem sich neben dem Gymnasium Roth auch je eine Schule der Rother Partnerstädte Ratibor (Polen) und Opava (Tschechische Republik) beteiligen. Das dritte von insgesamt vier Treffen der Schüler fand jetzt in Roth statt.

Der Markgrafensaal im Schloss Ratibor war gut besetzt, aber nicht mit den Mitgliedern des Stadtrats, die üblicherweise dort tagen, sondern mit den jungen Teilnehmern des Comenius-Projekts: Sechs Schülerinnen und Schüler aus Opava, neun aus Ratibor und neun vom Rother Gymnasium, allesamt aus der achten Jahrgangsstufe. Fünf Tage weilten die ausländischen Schüler und ihre Lehrkräfte in der Kreisstadt, und absolvierten ein volles Programm. Unter anderem besuchten sie das Klöppelmuseum in Abenberg, unternahmen einen Rundgang durch das Schloss Ratibor und die Rother Innenstadt, und vor allem stellten sie Masken und Kostüme für den Höhepunkt ihres Besuchs her: den Faschingsumzug in Pleinfeld, an dem sie sich am Sonntag beteiligten.

Das erste Treffen des finanziell von der EU unterstützten Comenius-Projekts im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen gab es im Dezember 2013 in Opava, das zweite im März 2014 in Ratibor und nun war also das Treffen in Roth an der Reihe. Die Gymnasiasten aus den drei beteiligten Schulen erarbeiten bei diesen Zusammenkünften die wichtigsten Elemente des Projekts, die einen regen interkulturellen Austausch der drei Regionen ermöglichen sollen.

Die Zielsprache der multilateralen Schulpartnerschaft ist Englisch. Dementsprechend wird dabei auch die Praxis in dieser Sprache gefördert. Der Untertitel des Projekts lautet „The beauty around us – Ways of increasing the cultural awareness of our regions.“ (Übersetzt: Das Schöne um uns herum – Möglichkeiten zur Förderung des kulturellen Bewusstseins für unsere Regionen) Und so wurde auch bei dem Treffen im Sitzungssaal von Schloss Ratibor Englisch gesprochen beziehungsweise in diese Sprache übersetzt.

Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer zeigte sich erfreut über den bisherigen Verlauf des Schülerprojekts. Er selbst hatte zusammen mit einer Delegation im vergangenen Jahr die beiden Partnerstädte besucht. Ein wichtiges Ziel des Projekts sei es zu begreifen, „dass die anderen dort drüben genau so sind wie wir, mit all ihren Interessen, Sorgen und Nöten“, so der Bürgermeister, der von den Schülern wissen wollte, welche Motivation sie hätten, um sich an dem Projekt zu beteiligen.

Die Antworten fielen allesamt ähnlich aus: „Die anderen Kulturen und nette Leute kennenlernen“, so der Tenor. Alle Schüler hatten viele Stunden zusätzlicher Arbeit über den regulären Unterricht hinaus investiert, empfanden den interkulturellen Austausch aber stets als große Freude in allzeit guter Atmosphäre. Unter anderem wurden bisher ein Logo für das Projekt erdacht, Artikel für die jeweiligen Schülerzeitungen verfasst und ein internationales Kochbuch zusammengestellt.

Bevor die Zertifikate verteilt wurden, bedankte sich zunächst noch Norbert Mika, der Vertreter der polnischen Schule, beim Direktor des Gymnasiums Roth, Rudolf Kleinöder, unter dessen Vorgänger Winfried Wolf das Projekt seinen Anfang genommen hatte. Kleinöder zeigte sich positiv überrascht über die Intensität des Austauschs, für dessen Koordination die beiden Lehrer des Rother Gymnasiums Ralph Gieselmann und Franziska Ortner verantwortlich seien. Auch die Vertreter der tschechischen Schule, Daniela Peikerová und Radek Onderka, waren voll des Lobes über den bisherigen Verlauf des Projekts.

Nach all den warmen Worten und dem gegenseitigen Austausch von Geschenken wurden die jungen Teilnehmer namentlich aufgerufen und bekamen ihre Teilnahme-Zertifikate überreicht, die ihnen bescheinigen, international gut aufgestellt zu sein, und ihnen später bei Bewerbungen sicherlich hilfreich seien werden. Das abschließende Treffen des Comenius-Projekts findet Ende Juni im tschechischen Opava statt.