Roth/Belmbrach (HK) "Es ist immer gut und schön, wenn man Menschen in Not helfen kann", sagt Jürgen Titkemeyer, der Vorsitzende des Freundeskreises Roter Schwan, erfreut.
Die Hilfsorganisation Roter Schwan hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Not geratene Personen in der Region zu unterstützen, die infolge ihres körperlichen, geistigen und seelischen Zustandes sowie wegen einer wirtschaftlichen Notlage auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
So wie der 36-jährige Christian, der an einer hoch aktiven Multiplen Sklerose mit schnellem Verlauf und häufig auftretenden Schüben leidet. Seinen Rollstuhl konnte er deshalb kaum mehr aus eigener Kraft bewegen. Bei der Anschaffung eines E-Mobils hat der Rote Schwan geholfen. Jetzt kann Christian motivierter und mit mehr Lebensqualität viele Dinge selbstständig erledigen.
"Woher kommt eigentlich der Name Roter Schwan? ", wird Titkemeyer oft gefragt: Die Gründer des Vereins fanden über Internet das Buch "Der rote Schwan" von einem holländischen Autor names Sjoerd Kuyper. Die Geschichte passte zu den Maßnahmen der Hilfsorganisation und schon war der Vereinsname erfunden.
Schnell und unbürokratisch zu helfen, ist nach wie vor die Devise, betont Titkemeyer. Allen Anfragen gehe ein persönliches Gespräch mit den Betroffenen voraus. Hier werden alle Details besprochen und dann in den monatlichen Sitzungen von fünf Vorstandsmitgliedern analysiert und entschieden. 2018 waren es fast 50 Hilfsprojekte und aktuell werden 27 Einzelpersonen und Familien unterstützt. Ein spezielles Betreuerteam arbeite ehrenamtlich und betreue alle Projekte regelmäßig. Es gebe keine Einmalhilfen, der Verein begleite vielmehr durch einen schweren Lebensabschnitt. Immer gebe es aber Absagen, wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt seien.
Das ganze Engagement funktioniere auch nur, wenn die Spender bereit seien, den Roten Schwan zu unterstützen, erklärte Tietkemeyer. Alle Spenden gingen komplett an die Hilfsprojekte. Laut Tietkemeyer sind die Hilfsaktionen vielfältig und individuell auf die Notlage der Betroffenen abgestimmt. So werden vorübergehend teilweise oder komplett die Kosten für die Bewältigung des Alltags, Förderung von sozialen Kontakten sowie spezielle Zusatzangebote für Bedürftige übernommen.
Neben vielen unveröffentlichten Hilfeleistungen - der Rote Schwan respektiert, wenn in Not geratene Menschen den Verein um Diskretion bitten - ist es Ziel, über einige Projekte öffentlich zu informieren. Ein Grundsatz beim Roten Schwan ist es, die finanziellen Mittel an die Betroffenen auszuzahlen. Mit örtlichen Lieferanten wurden Vereinbarungen und Rabatte besprochen, die sicherstellen, dass der Verein soziale Preise erhält.
Der Verein kann auf einige Hilfeleistungen verweisen: So wurden in diesem Jahr bereits in vier Fällen Brillenzuschüsse gewährt, bei zwei Umzügen alleinerziehender Mütter wurde finanzielle Beihilfe geleistet. Bei einer jungen Mutter mit zwei Kindern wurden therapeutische Maßnahmen erforderlich, die der Schwan unterstützte. Immer wieder sorgt der Werkhof Regenbogen in Pfaffenhofen für gute gebrauchte Möbel und Kleidung. Vier Mal wurde dies in Anspruch genommen.
Eine junge Frau mit Drillingen, die Hilfe beim Roten Schwan suchte, hat nun endlich eine bezahlbare und schöne Wohnung im nördlichen Landkreis gefunden. Der Rote Schwan unterstützte den Kauf gebrauchter Möbel.
Ein junger Mann mit Autismus hat auf der Wirtschaftsschule schon einiges erreicht, allerdings hat er Probleme in Mathematik und in Englisch. Einige Nachhilfestunden sollen nun den Lernprozess verbessern. Titkemeyer berichtet außerdem, dass ein zehnjähriger Junge seit seiner Geburt an einem Herzfehler und einer Hirnschädigung leidet. Der Junge erhält jetzt ein Pedalo-Bike, damit er mit seinem gesunden Bruder fahren kann. In drei Fällen wurden sogar Zuschüsse für neue Küchen gegeben, andere wiederum beim Kauf neuer Waschmaschinen und Matratzen unterstützt.
Der Verein Roter Schwan hat über 100 Mitglieder. Die gesamte Arbeit wird ehrenamtlich erledigt. Eine Vorstandsposition mit interessanten Arbeiten ist derzeit aus Altersgründen neu zu besetzen: Wer Lust hat, in einem guten Team zu helfen, kann sich bei Jürgen Titkemeyer unter Telefon (09171) 8501618 melden. Weitere Infos gibt es unter www. roter-schwan. de. Spenden können auf das Spendenkonto: DE34764500000221079122 bei der Sparkasse Mittelfranken Süd eingezahlt werden.
