Greding
Mit viel Humor und ein bisschen Wahnsinn

Zum Auftakt des 150-jährigen Feuerwehrjubiläums begeistert "Da Huawa, da Meier und I" auf der Gredinger Festzeltbühne

25.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:20 Uhr

Greding (HK) Ein Musiker-Trio aus dem tiefsten Bayern, grandiose Stimmen, eine große Portion Humor und trotzdem ganz nah am echten Leben: "Da Huawa, da Meier und I" - so nennen sich die drei Vollblutmusiker Christian Maier, Matthias Meier und Sepp Haslinger, die am Donnerstagabend fast 500 Gäste im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Greding im Festzelt begeistert haben.

"Pack ma's!" Christian Maier alias "da Huawa" zückt seine E-Gitarre und beginnt mit dem aktuellen Programm "Zeit is a Matz!". Bereits seit 18 Jahren begeistert die oberpfälzische Musikkabarett-Gruppe ihr Publikum in ganz Bayern - nun auch endlich in Greding. Doch in dieser Dreierkombi, wie sie am Donnerstagabend auf der Festzeltbühne stehen, gab es die Gruppe nicht immer. Denn "da Huawa" und "da Meier" waren auf der Suche nach einem neuen "I".

Nachdem sie bei Mc Donald's und am Taxistand - dort wo man die meisten studierten Musiker findet - nicht fündig geworden sind, haben sie sich für ein "Kaaaasting" - das natürlich vom (Bier)-Kasten kommt - entschieden. Es gab eine einzige Voraussetzung für den neuen Bandkollegen: "Entweder groß oder schwer muss er sein." Das Publikum lacht laut, denn mit Blick auf "den Neuen" Sepp Haslinger fällt sofort auf, dass ihn sicherlich nicht seine Körpergröße in das Team gebracht hat.

Mit Geschichten aus dem echten Leben, einer großen Portion Humor und auch ein klein bisschen Wahnsinn haben die drei "Best-Ager" ihr Gredinger Publikum schnell in ihren Bann gezogen. Denn sie singen und erzählen von Situationen, die jeder kennt, die jeder feiert und manchmal auch verflucht.

Als Christian Maier von dem Bonanzarad seiner Kindheit erzählt oder den ausgewaschenen Senfgläsern, die bis heute im Geschirrregal stehen, dürften sich wohl die ein oder anderen Gäste in ihre eigene Jugend zurückversetzt gefühlt haben. "I war jung und lebendig" stimmt das Trio passend dazu ihren Song "Bonanza" an. Kreative Liedtexte in bayerischer Mundart, Musik die zum Mitwippen einlädt und ein Publikum, das begeistert mitklatscht und -schunkelt - das Sinnbild des Jubiläumsdonnerstags.

Matthias Meier alias "da Meier" hat als "Klassenclown" der Bühne ohne jegliches Schamgefühl besonders oft das Publikum zum Lachen gebracht. Er hat sich als regelrechtes Multitalent präsentiert: Denn nicht nur seine Rolle als "Augustiner-Mönch" - die Ähnlichkeit war tatsächlich nicht zu übersehen - sondern auch der Rockstar, Zumba-Tänzer in enger, rosa Leggins und Beatboxer standen ihm perfekt. Letztere brachte die Gäste besonders zum Staunen: Denn mit seiner Stimme ahmte er die Beats einer ganzen Techno-Großraumdisko nach - wenn "da Meier" kommt, kann Guetta einpacken.

Es folgten weitere humorvolle Acts über das ganze Programm des alltäglichen Lebens, vom Hausbau und den Handwerkern - natürlich haben auch diese ihr Fett ordentlich wegbekommen - über den Thermomix bis hin zur Dating-App Tinder. Für die über 50 Jahre alten Gäste gab es eine kurze Erklärung zu diesem Jugendtrend: "Tinder ist wie der Fensterstock von damals", scherzt da Huawa. Ein Lied über das Blinddate mit Chatbekanntschaft "Gazelle 29", die sich im Nachhinein aber ganz und gar nicht als Gazelle herausgestellt hat, zeigt auf humorvolle, ehrliche Weise, wie das Leben heute spielt.

Auch das Publikum bleibt nicht ganz verschont. So hat da Huawa kurzerhand zwei mehr oder weniger Freiwillige aus dem Publikum auf die Bühne geholt - erwischt hat es die frisch verheirateten Gredinger, Maria und Tobias Dienstbier. Sie durften mit Schildern demonstrieren, wie Gespräche auf Zeltpartys ablaufen: "He Du" - "Wos I" - "Ja Du" - "Moanst mi" ruft das Publikum im Chor. Christian Meier alias Beatboxer produziert die lauten Techno-Beats im Hintergrund. Die Gäste klatschen begeistert. Ohnehin ist die Stimmung mittlerweile auf dem Höhepunkt, denn das Publikum, Jung wie Alt, steht auf den Bierbänken und klatscht - zumindest einigermaßen - im Takt. So ist es nicht verwunderlich, dass da Huawa, da Meier und I am Ende des Abends eine Zugabe liefern müssen. "I fahr mit meim Güllefassl über jedes Bundesstraßl" singen die Kabarettisten das Publikum schunkelt gemütlich dazu. Ein Abend mit Witz und Charme, aber auch Geschichten, die zum Nachdenken anregen, wird den Besuchern wohl noch einige Zeit in Erinnerung bleiben.
 

Viola Neue