Eysölden
Mehr Platz und ein wunderbarer Blick

Der Evangelische Kindergarten in Eysölden wird erweitert - Maßnahme wird großzügig gefördert

23.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:18 Uhr
Ein Ziegelstein auf dem Weg nach unten: Im ersten Stock wird eine Tür eingebaut, durch die man später zur Rettungstreppe gelangen wird. −Foto: Steimle

Eysölden (HK) Es staubt, es dröhnt und es geht voran: Die Erweiterung des Evangelischen Kindergartens in Eysölden ist in vollem Gange. Denn statt 50 Kindern sollen in Zukunft 60 hier spielen können. Das ist auch der Grund dafür, dass die Baumaßnahme vom Staat großzügig gefördert wird.

"Wir freuen uns, dass wir Platzbedarf haben und auch in Zukunft hier Kinder in den Kindergarten gehen werden", betont Pfarrer Thomas Lorenz. Die evangelische Kirchengemeinde Eysölden als Träger war zuvor davon ausgegangen, dass der Bedarf nur vorübergehend sei, aber der Kindersegen wird wohl länger anhalten. "Ausgangspunkt sind die Neubaugebiete", sagt der Pfarrer.

Es wird also eine dritte Gruppe gebildet und die braucht Platz. Deshalb wird, wie Architekt Michael Arndt erläutert, im zweiten Stock ein sogenannter "Gruppennebenraum" hergerichtet, in den sich die Kinder zum Spielen zurückziehen können, außerdem wird es eine kleine Küche geben, damit die Kinder hier Brotzeit machen können, dazu kommen außerdem sanitäre Anlagen.

Im ersten Stock gibt es ein Zimmer, "das vor Jahren schon als Gruppenraum genutzt wurde", erklärt Arndt. Zwischenzeitlich, so erinnert sich Pfarrer Lorenz waren hier auch schon die Zwergerl, also die unter Dreijährigen hier untergebracht, dann wurde aber entschieden, dass Krippenkinder lieber ebenerdig betreut werden sollten - schließlich haben sie mit ihrer Größe noch Probleme beim Treppensteigen. An dieser Stelle im ersten Stock muss also nicht gewerkelt werden, es wird nur eine Türöffnung geschaffen, die als zweiter Rettungsweg zu einer Treppe hin dient. Dass sie gebaut wird, steht außer Frage, nur wie sie kaschiert wird - schließlich liegt das repräsentative Schloss auf der anderen Straßenseite - muss noch abgestimmt werden. Die bisherige Treppe im Hof wird dann nicht mehr gebraucht, sie wird abgebaut.

Im Kindergarten läuft der Betrieb während der Bauarbeiten normal weiter, "zum Treppenhaus ist natürlich alles abgeriegelt", sagt der Architekt und heute, da es auf der Baustelle etwas lauter wird, sind die Kinder auf einem Spaziergang. Abgeschottet ist auch die Türöffnung mit großen Planen, denn dahinter liegt der schon lange eingerichtete Raum.

Ein Stockwerk weiter oben sieht es dagegen ganz anders aus: Es liegt Werkzeug herum, ein Handwerker verputzt eine Wand. Zwei Dachgauben gibt es hier oben, eine wurde etwa um das dreifache vergrößert, erklärt der Architekt. Auch diese Maßnahme bringt nicht nur mehr Licht, sondern auch mehr Platz. Und einen wunderbaren Blick auf das Schloss Eysölden, den die Kinder nun bald beim Mittagessen haben werden.

Es ist nicht das einzige Fenster, an dem etwas verändert wird. Das rechte obere Fenster wird beispielsweise tiefer gezogen. "Normalerweise liegt die Simshöhe zwischen 90 und 100 Zentimetern, bei Kindern geht man aber auf 40 Zentimeter runter, um ihnen den Blick nach draußen zu ermöglichen", sagt Arndt.

Nicht nur diese Aussicht ist schön, sondern auch die auf die Zahlen. Insgesamt kostet die Erweiterung 250000 Euro, normalerweise würde der Markt Thalmässing 30 Prozent der Kosten tragen - also 75000 Euro. Doch hier kommt das Sonderinvestitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung ins Spiel, mit dem der Staat die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze mit 90 Prozent fördert. 175000 Euro fließen also von Seiten des Staates, die Kirchengemeinde als Eigentümer des Gebäudes muss zehn Prozent selbst tragen und überweist damit 25000 Euro und die Kommune gibt 50000 Euro dazu. Diese Variante trug der Verwaltung in der damaligen Marktratssitzung nicht nur Beifall ein, auch Architekt Arndt lobt die Zusammenarbeit, er habe immer einen Ansprechpartner. "Da fehlt gar nichts."

Schwieriger sei es dagegen, in dieser Zeit, "Handwerker her zu kriegen", dafür brumme die Baukonjunktur im Moment einfach zu sehr. Dennoch ist Arndt zuversichtlich, dass die Arbeiten bis Ende Oktober fertiggestellt sind.

Tina Steimle