Landkreis Roth
LBV warnt vor hochtoxischen Ködern rund um Wendelstein

Zwei geschützte Greifvögel und ein Hund wurden in den vergangenen Tagen vergiftet

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr

Hilpoltstein/Wendelstein - Innerhalb von zwei Tagen wurden in der Marktgemeinde Wendelstein zwei tote Greifvögel - ein Rotmilan und ein Mäusebussard - gefunden. Beide kamen höchstwahrscheinlich durch Giftköder ums Leben, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) meldet. Die Kadaver der geschützten Greifvögel wurden von der Polizei sichergestellt. Nun ermittelt die Kriminalpolizei Schwabach.


Das Aussehen des Köders, der neben dem Bussard gefundenen wurde, legt laut LBV nahe, dass Carbofuran, ein hochtoxisches Kontaktgift, eingesetzt wurde. Das als Insektizid eingesetzte Gift ist seit 2007 in der EU verboten. "Genauso wie es die geschützten Greifvögel erwischt hat, stellen ausgelegte Giftköder möglicherweise auch für Kinder und Hunde eine echte Gefahr dar", warnt LBV-Landesfachbeauftragter Andreas von Lindeiner. Wie die Schwabacher Polizei mitteilte, wurde erst vor wenigen Tagen ein Hund in Kleinschwarzenlohe vergiftet. Dieser Fall dürfte wegen der Nähe der Fundorte mit den getöteten Greifvögeln zusammenhängen.
Wegen des Verdachts auf Giftköder appellieren der LBV und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) an alle Eltern rund um Wendelstein, ihre Kinder gerade in der Zeit vor Ostern keine herumliegenden Eier, tote Vögel oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen. Alle Hundehalter sollten ihre Tiere an die Leine nehmen. "Carbofuran ist für den Menschen, insbesondere für Kinder, sowie für Haus- und Wildtiere ein hochwirksames Kontaktgift. Jede Berührung oder Aufnahme kann eine lebensgefährliche Vergiftung hervorrufen", erklärt Professor Hermann Ammer, Leiter des Lehrstuhls für Veterinärpharmakologie und Toxikologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.