Schwabach (rsc) Angekündigt war "großes Theater" und "eine emotionale Reise voll ästhetischer Höhepunkte".
Schließlich sollten zehn Akrobaten ein "wahres Fest für die Sinne" bieten, indem sie "mit Leichtigkeit und Präzision ganz neue Welten im Schattenreich erschaffen". Ganz so spektakulär war Amazing Shadows im Schwabacher Markgrafensaal zwar nicht. Dennoch überzeugte die Schattenshow mit vielen kreativen Ideen und großer Bandbreite.
In Verbindung mit der Musik sind an vielen Stellen durchaus poetische Momente entstanden, Aha-Effekte eingeschlossen. Das Brandenburger Tor, der Eiffelturm sowie die Tower-Bridge aus Menschen und wenigen Utensilien erbaut, versetzten das Publikum in Erstaunen. Die Künstlerinnen und Künstler ließen mit ihren Körpern die unglaublichsten Bilder entstehen: Vom einfachen Haushaltsgegenstand über Tiere und Maschinen bis hin zu den monumentalen Bauwerken.
Thematisch spannte das Shadow Theater Delight, wie sich die Künstlergruppe aus der Ukraine nennt, einen weiten Bogen auf. Sternenwelt, Filmwelt, Märchenwelt sowie Reisen in die Menschheitsgeschichte oder durch Europa vereinigten sich zu einem Reigen bunter Schwarz-Weiß-Bilder, der immer verblüffend war und zahlreiche Überraschungen bereit hielt. Shrek traf Aladin mit der Wunderlampe. Aschenputtel und der Prinz fielen sich im Schloss in die Arme. Charlie Chaplin watschelte durch Filmszenen. Monster verbreiteten Angst und Schrecken.
Der Kampf ums Überleben wurde abgebildet. Der technische Fortschritt interpretierte ihn neu. Regen in London, Stierkampf in Madrid und eine sphärische Fahrt durch die Galaxie zu Sternbildern und Tierkreiszeichen fesselten das Publikum und schafften gute Unterhaltung. Manchmal etwas eindimensional und kindlich. Oft aber auch ästhetisch und darstellerisch eindringlich. Den Abschluss bildete ein Tanztheater mit 3-D-Effekt. Holografische Projektionen ließen farbiges Licht und die Umrisse menschlicher Körper zu einer atemberaubenden Illusion verschmelzen.
